Säuglingsernährung

Baby-Anfangsmilch im Test

An Muttermilch kommt keine industriell hergestellte Anfangsmilch heran. Doch auch Pre-Nahrung versorgt einen Säugling mit allen wichtigen Nährstoffen. Stiftung Warentest hat 21 Produkte getestet.

Von den getesteten Produkten schnitten 14 gut ab, alle anderen sind befriedigend. Knapp vorn liegt die Bio-Anfangsmilch von Löwenzahn Organics. Mit einem Preis von etwa 92 € pro Monat ist sie aber auch die teuerste unter den pulverförmigen Produkten. Günstig und ebenfalls gut sind die Bio-Eigenmarken von dm und Little Steps. Sie kosten pro Monat etwa 32,50 €. Bekannte Marken wie Beba, Aptamil oder Hipp liegen preislich dazwischen und sind auch gut.

Wenig Schadstoffe enthalten

Im Test schnitten 16 Produkte im Prüfpunkt Schadstoffe befriedigend ab. Bei all diesen Produkten werden die Grenzwerte aber klar eingehalten, besorgniserregend sind die Funde also nicht.

Für Eltern allergiegefährdeter ­Kinder gibt die Stiftung Warentest dieses Mal keine Empfehlung. Der Grund: Seit Februar gelten neue gesetzliche Bestimmungen für hydro­lysierte Anfangsnahrungen (HA). Bei den im März gekauften Produkten handelte es sich jedoch um alte Chargen, welche noch abverkauft werden dürfen.

HA-Pre-Nahrung
Bei HA-Anfangsnahrung ist das potenziell allergene Kuhmilcheiweiß aufgespalten, also hydrolysiert. Dadurch soll die Nahrung zu weniger allergischen Erkrankungen führen. HA stand deshalb bis vor Kurzem für „hypoallergen“. Ob diese Nahrung aber tatsächlich zu weniger Allergien führt, ist nicht eindeutig nachgewiesen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) hat das geprüft und konnte den Effekt bisher bei keinem Produkt nachweisen. Seit Februar ist die Bezeichnung „hypo­allergen“ nur noch erlaubt, wenn der Hersteller die Wirksamkeit nachweisen kann. Trotzdem ist die Bezeichnung „HA“ weiterhin zu finden. Sie steht jetzt für „hydrolysierte Anfangsnahrung“.

Wichtige Fettsäuren fehlen

Bei vier Produkten im Test war die Nährstoffzusammensetzung nur befriedigend: Bei den drei HA-Anfangsnahrungen Aptamil, Bebivita und Hipp – jeweils aus den alten Chargen – sowie bei der Milasan Pre-Milch. Sie bieten wenige bis gar keine der mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die auch in Muttermilch vorkommen: Docosahexaensäure (DHA) und Arachidonsäure (ARA). Sie sind in der Kombination zum Beispiel für die Entwicklung des Gehirns wichtig. Im Gegensatz zu DHA ist ARA in Säuglingsnahrung nicht vorgeschrieben.

Trinkfertige Nahrung

Praktisch für unterwegs ist trinkfertige Pre-Nahrung. Stiftung Warentest hat drei Produkte getestet: Bebe, Hipp und Aptamil. Die Zusammensetzung war bei allen drei Produkten gut. Da sie aber vergleichsweise viel Müll erzeugen, kamen sie insgesamt nur auf die Note „Befriedigend“.

Lesen Sie mehr:

Kinder sollen gesund aufwachsen. Aber was heißt das eigentlich? Experten unterschiedlicher Fachdisziplinen geben einheitliche Handlungsempfehlungen für die Ernährung und Bewegung im...

Muttermilch ist die beste Ernährung für ein Baby. Dennoch entscheiden sich viele Frauen gegen das Stillen. Eine Nationale Stillstrategie soll die Stillmotivation erhöhen.

Ein Kind vegetarisch oder vegan so zu ernähren, dass es alles hat, was es für seine Entwicklung braucht, ist nicht leicht. Eltern, die sich für diese Ernährungsweise entscheiden, benötigen gute...