Sortenwahl

Apfelsorten für Allergiker: Santana oder Goldparmäne

Sowohl bei den alten Sorten als auch bei neueren Züchtungen fallen Äpfel auf, die für empfindliche Menschen vergleichsweise gut verträglich sind.

Kratzen im Hals, Tränende Augen und Schnupfen – wer solche Reaktionen nach dem Biss in einen rohen Apfel spürt, lässt bald die Finger davon. Dabei sind oftmals nicht Äpfel der eigentliche Grund der Beschwerden. Mediziner sagen: Die Überempfindlichkeiten des Körpers resultiert aus einer so genannten Kreuzreaktion zwischen Pollen- und Obst-Allergenen. Dabei lösen körpereigene Antikörper, die gegen ein bestimmtes Protein gerichtet sind, auch bei Kontakt mit ähnlichen Substanzen eine allergische Reaktion aus. Diese Eiweißstoffe, auf die das Immunsystem einiger Menschen überreagiert, sind sowohl in Birkenpollen als auch in Äpfeln vorhanden. Meist sind Birkenpollen auch der Grund, warum eine Allergie entsteht.

Alte, gut verträgliche Apfelsorten

Apfelsorten, deren Früchte beim Anschneiden schnell braun werden, gelten für Allergiker als besser verträglich. Sie enthalten reichlich Polyphenole. Die Gerbstoffe hemmen Eiweißverbindungen, die Beschwerden auslösen können. Sie sind in alten Apfelsorten meist höher konzentriert als in neueren Züchtungen. Wer eine für Allergiker vergleichsweise gut verträgliche alte Apfelsorte sucht, kann sich an einer seit 2005 aufgebauten Liste des BUND Lemgo orientieren. Sie sammelt Rückmeldungen zur Verträglichkeit von Apfelsorten. Die drei meistgenannten verträglichen Apfelsorten sind danach Alkmene, Goldparmäne und Roter Boskoop.

Santana macht wenig Probleme

Auch die Apfelsorte Santana entwickelt wenig Proteine während der Lagerung und wird deshalb besser als andere Apfelsorten von Allergikern vertragen. Sie ging 1978 in den Niederlanden aus einer Kreuzung der Sorten Elstar und Priscilla hervor und wurde 1996 marktfähig. Santana braucht eine andere Apfelsorte in der Nähe als Befruchter. Dazu eignen sich verschiedene Zierapfelsorten, aber auch Sorten wie Topaz und Elstar. In gutsortierten Obstbaumschulen ist die schwachwachsende Apfelsorte in diversen Größen zu bekommen, etwa als kompakter Busch, als Halb- oder Hochstamm. Die Sorte gilt als schorfresistent. Die süß-säuerlichen Früchte mit roter-gelber Farbe reifen im September und sind leider nicht sehr lange lagerfähig. Sie schmecken von Mitte Oktober bis Mitte November am besten und sollten bis Weihnachten gegessen sein.

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