In jüngster Zeit häufen sich die Meldungen von Wolfssichtungen. So hatten in der letzten Januar-Woche Spaziergänger und Jäger im Stadtgebiet von Hagen einen bzw. zwei Wölfe gesichtet. Nur wenige Tage später wurden in Nordwalde, Kreis Steinfurt, drei Wölfe gesichtet. Zu Beginn der vergangenen Woche ist dann ein Wolf von einer Wildkamera im Uentroper Wald im Westen der Gemeinde Lippetal, Kreis Soest, erfasst worden. Frank Mörtenkötter, Verwalter bei der Land- und Forstverwaltung Hoffmeier in Hamm, hatte zuvor bereits dessen Fährten auf einem Wildwechsel im Revier entdeckt. Die endgültige Bestätigung durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW, dass es sich tatsächlich jeweils um Wölfe gehandelt hat, steht allerdings noch aus.
Neue Territorien für junge Wölfe
Dass es in dieser Jahreszeit verstärkt zu Wolfssichtungen kommt, ist nach Ansicht von Prof. Dr. Dr. Sven Herzog, Inhaber des Lehrstuhls für Wildbiologie und Jagdwirtschaft an der Technischen Universität Dresden, nicht ungewöhnlich. „Von den Welpen eines Wurfes können nicht alle beim Familienverband (Rudel) bleiben, um die vorhandenen Nahrungsressourcen nicht überzubeanspruchen. Zumindest ein Teil der Tiere muss sich neue Lebensräume suchen“, so der Experte. „Daher wandern viele junge Wölfe (meist Jährlinge) ab und suchen ein unbesetztes Territorium und einen Paarungspartner. Wenn beides passt, kann sich ein neues, sesshaftes Rudel mit eigenem Territorium bilden."
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