Wolf: Verbände schmeißen hin

Das Bundeszentrum für Weidetiere und Wolf soll den Konflikt zwischen Weidetierhaltung und Wolf entschärfen. Jetzt haben acht Verbände ihre Mitarbeit beendet.

Aus Enttäuschung und Frustration über die bisherige Arbeit beenden gleich acht Verbände ihre Mitarbeit im Bundeszen­trum für Weidetiere und Wolf (BZWW). Das machen sie in ­einem Schreiben an die Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium, Silvia Bender, und den Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Stefan Tidow, deutlich.

Zu den Verbänden zählen: der Deutsche Bauernverband, der Deutsche Jagdverband, die Deutsche Reiterliche Vereinigung, der Bundesverband Rind und Schwein, die Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer, die Vereinigung Deutscher Landes­schafzuchtverbände, der Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter und der Bundesverband landwirtschaftliche Wildhaltung.

Das BZWW wurde im März 2021 als zentrale Institution für die Inte­ressen und Probleme der Weidetierhalter im Umgang mit dem Wolf eingerichtet. Es soll den Konflikt zwischen Weidetierhaltung und Wolf entschärfen. „Zu unserem Bedauern wird die Arbeit des BZWW von Beginn an diesem Auftrag nicht gerecht. Die Einbindung der Verbände beschränkt sich eher auf redaktionelle Einbeziehung und Lektoratstätigkeiten“, heißt es in dem Schreiben. Das haben die Verbände nach eigener Aussage bereits vor mehr als einem Jahr bemängelt, geändert habe sich aber nichts. Nach wie vor würden wesentliche Themen rund um die Probleme der Weidetierhalter mit dem Wolf nicht aufgegriffen.

Daher sind sie aus den Gremien des BZWW ausgetreten. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat den Ausstieg der Verbände aus dem BZWW „mit Bedauern zur Kenntnis genommen“. Es will weiter an einem besseren Herdenschutz arbeiten und betont, dass der Umgang mit dem Wolf gemeinsame Sache bleiben müsse.


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