Jägertreff in Dortmund

Sommer-"Jagd & Hund"

Etwas kleiner als sonst und mit einem In- und Outdoor-Programm präsentiert sich noch bis Sonntag die "Jagd & Hund" in Dortmund. Im Rahmen der Jagdmesse findet erstmals die Landeshegeschau statt.

Vor 40 Jahren feierte die "Jagd & Hund" ihre Premiere – damals mit 90 Ausstellern. Seitdem hat sich die Messe in Dortmund, deren ideelle Träger der Landesjagdverband NRW (LJV) sowie der Jagdgebrauchshundeverband (JGHV) sind, zu Europas größter Jagdmesse entwickelt.

Traditionell findet sie Ende Januar/Anfang Februar statt. Doch Corona-bedingt musste die Messe in diesem Jahr terminlich verschoben werden und findet noch bis einschließlich Sonntag als spezielle Sommerausgabe und in etwas abgespeckter Version statt.

Gewöhnungsbedürftig

Die Jahreszeit bietet den Vorteil, dass bestimmte Programmpunkte in das Außengelände verlegt werden konnten und kostenfrei für Besucher zugänglich sind, beispielsweise die Hunde- und Greifvogelvorführungen oder der Erlebnispfad "Lernort Natur". Wer dorthin möchte, muss sich zu Fuß in den Süden der Messehallen begeben, quasi in Richtung Westfalenstadion.

Die Falkner sind immer eine Attraktion. In diesem Jahr fliegen die Greife draußen über das Messegelände. (Bildquelle: Petercord)

Ebenfalls im Outdoor-Bereich, in diesem Fall vor dem Eingang Nord, findet das "Wild Food Festival" statt. Nur die Aktionsbühne befindet sich wettergeschützt in der Eingangshalle.

Für Besucher, die die traditionelle Hallenverteilung im Kopf haben, verlangt die Neuplatzierung von Ausstellern – teilweise auch innerhalb der aktuell vier Messehallen – eine Umgewöhnung.

Wie fühlt sich der Waldboden unter den nackten Füßen an? Das können große und kleine Besucher am Lernort-Natur-Stand testen. (Bildquelle: Petercord)

Keine "Fisch & Angel"

Johannes Nüsse, Präsident des Fischereiverbandes NRW, bedauerte bei der offiziellen Eröffnung der Messe am Dienstag, dass die "Fisch & Angel" in diesem Jahr nicht stattfindet. Seit einigen Jahren gehört diese Messe eigentlich zum Parallel-Programm der "Jagd & Hund".

Jagd ist systemrelevant

In ihrer Begrüßungsrede zeigte sich die LJV-Präsidentin Nicole Heitzig erfreut, dass Politik und Gesellschaft Jagd als systemrelevant anerkennen. "Wir möchten Partner der Politik sein und hoffen, dass auch die künftige Landesregierung mit uns im Dialog bleibt", so Heitzig. Doch bestimmten Gesellschaftsgruppen wird die Jagd weiterhin kritisch gesehen. Die verbalen Angriffe auf Jäger nehmen zu, insbesondere in den sozialen Medien, berichtete Dr. Volker Böhning, Präsident des Deutschen Jagdverbandes (DLV). Anti-Jagd-Kampagnen seien mittlerweile international vernetzt.
Anders als in früheren Jahren traten aber Jagdgegner zumindest an den ersten beiden Messetagen in Dortmund kaum in Erscheinung.

In diesen Zelten präsentieren die Jagdgebrauchshundeverbände ihre Tiere. (Bildquelle: Petercord)

Mit Landeshegeschau

Erstmals und vermutlich einmalig findet im Rahmen der diesjährigen "Jagd & Hund" in Halle 4 die Landeshegeschau statt. Dies ist der Jahreszeit und dem Umstand geschuldet, dass sich die LJV-Mitglieder in gut einer Woche in den Westfalenhallen zum Landesjägertag treffen. In diesem Rahmen werden erstmals auch auf Schautafeln Projekte der Niederwildhege vorgestellt.