Pflege von Weihnachtsbaumkulturen

Schafe mähen Forstflächen

In den Weihnachtsbaumkulturen von Matthias Bäumner-Spies mähen sich besondere Tiere durchs Gestrüpp. Shropshire-Schafe haben einen erlesenen – und vor allem nützlichen Geschmack.

Ein vielstimmiges „mäh“ schallt über die Fläche he­ranwachsender Douglasien. Als Matthias Bäumner-Spies den angrenzenden Zaun hinter sich schließt, traben die Verursacher des Lärms heran. „Meine Schafe kommen meist schon, sobald sie mein Auto sehen“, erzählt der gelernte Forstwirt aus Bad Berleburg, Kreis Siegen Wittgenstein.

Bei dem weiß bewollten Dutzend handelt es sich um Shropshire-Schafe. Sie fressen überflüssige Sträucher und Unkräuter von Bäumner-Spies’ Forstflächen und tragen so ihren Teil dazu bei, dass die Douglasien erfolgreich heranwachsen – ohne sie zu verbeißen. Und das klappt?

Schafe vertreiben Mäuse

Vor neun Jahren bepflanzte der 47-Jährige eine seiner Flächen mit Douglasien und Buchen. Die ­Bäume wuchsen zwei Jahre lang prächtig – bis Mäuse sich über die Wurzeln hermachten: Ein Viertel der Bäume war verloren.

Als Bäumner-Spies einem Kollegen davon erzählte, der selbst Shrop­shire-Schafe züchtete, lieh ihm dieser vier Mutterschafe. „Sie sollten die Mäuse vertreiben. Ihre Aufgabe war es, das Unkraut um die Bäume herum aufzufressen und den Nagern so ihre Verstecke zu nehmen“, erklärt Bäumner-Spies. Ob das funktioniert hat? „Ich habe die vier Schafe nie wieder hergegeben“, sagt der Bad Berleburger.

Mittlerweile hält er selbst 40 Shropshire-Mutterschafe und ist dem NRW-Zuchtverband bei­getreten. Jedes seiner Schafe ist ein Herdbuchtier. „Nur wenn die Schafe wirklich reinrassig sind, ist nahezu sichergestellt, dass es keinen Verbiss gibt“, sagt Bäumner-Spies. Ein befreundeter Forstwirt habe schlechte Erfahrungen mit Kreuzungstieren gemacht, erzählt er. Dessen Weihnachtsbaumkultur sei verbissen gewesen.

Bei dem Schafhalter gibt es lediglich geringe Verluste. Ein Bock sei zur Brunftzeit etwas wild geworden und habe sich an den Bäumen geschrubbt. Dadurch sind Bäumner-Spies im letzten Jahr drei Bäume auf 1 ha kaputtgegangen. „Beim Freischneiden mit der Motorsense...