Der NRW-Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat beim Verwaltungsgericht Arnsberg eine Klage gegen den Kreis Siegen-Wittgenstein eingereicht. Sie zielt auf die Freilassung der Wisente, die aus Sicht des Naturschutzverbandes vom Kreis rechtswidrig in einem Gatter gefangen sind.
Zu viele Tiere auf zu engem Raum?
Da die Wisente nach der Europäischen FFH-Richtlinie eine streng geschützte Art seien, dürften sie nicht eingefangen und festgehalten werden, argumentierte der Naturschutzverband. Der Kreis müsse die 40 Wisente aus dem Gatter wieder in die Freiheit entlassen.
Wie die Tageszeitung „taz“ meldete, sieht der BUND Eile geboten, weil in dem rund 24 ha großen Gehege sechs fortpflanzungsfähige Bullen zusammen mit Kühen und Kälbern leben. Nach Ansicht des BUND-Landesvorsitzenden Holger Sticht seinen dies zu viele Tiere auf zu engem Raum. In der Natur blieben Wisentbullen immer nur phasenweise bei der Herde. Der unnatürliche Zustand im zu kleinen Gatter könnte zu gefährlichen Revierkämpfen führen.
Enttäuschung über Umweltminister Krischer
Enttäuscht ist Sticht von NRW-Umweltminister Oliver Krischer. 3 Mio. € habe allein das Land im Laufe der Jahre in das Projekt gesteckt. Doch nun wolle ausgerechnet Krischer die Wiederansiedlung beenden und habe das Fanggatter mit 442.000 € aus dem Naturschutzhaushalt finanziert. Fragen zur Zukunft der Wisente beantworte der Minister nicht.
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