Naturschutz

Alles streng nach Plan im Vogelschutzgebiet

Im Medebacher Gelängebachtal mussten Fichten weichen und für Grünland Platz machen. Alles für den Vogelschutz – argumentiert der Hochsauerlandkreis. Beobachter macht die Maßnahme fassungslos.

Das Gelängebachtal in Medebach ist Teil des Vogelschutzgebiets „Medebacher Bucht“. Welche Elemente die Landschaft dort prägen dürfen, bestimmt der Landschaftsplan der Stadt. Für einen etwa 40-jährigen Fichtenbestand bedeutete das jetzt die Rodung – weil Neuntöter und Co. laut Plan dort keinen Lebensraum finden. Naturbeobachter aus Medebach sind anderer Meinung und über die Vorgehensweise des Hochsauerlandkreises fassungslos.

Wald muss weichen

Das Vogelschutzgebiet (VSG) Medebacher Bucht ist Brutgebiet für zahlreiche Arten, die in der Europäischen Vogelschutzrichtlinie aufgeführt sind. Deshalb ist es von internationaler Bedeutung – vor allem für Rotmilan, Braunkehlchen, Wiesenpieper, Raubwürger, Neuntöter, Grau- und Schwarzspecht sowie den Schwarzstorch, fasst der Vogelschutz-Maßnahmenplan zusammen.

Das Gebiet gliedert sich in meist extensiv genutztes Grünland und Wald – etwa zu gleichen Teilen. Zumindest bisher. Denn Trockenstress und Käferfraß haben auch die Wälder im Vogelschutzgebiet dezimiert. Für die untere Naturschutzbehörde des Hochsauerlandkreises aber...