Arbeitsteilige Sauenhaltung wächst

Vom Nebenerwerb zu 850 Sauen

Seit 26 Jahren organisiert die Viehvermarktung Münsterland (vormals VVG Lüdinghausen) das System der Arbeitsteiligen Sauenhaltung. Jetzt geht es darum, die nächsten Entwicklungsschritte zu meistern.

Wie viele Betriebe in der Arbeitsteiligen Sauenhaltung (AS) hat auch der Hof Füstmann aus Senden im Kreis Coesfeld keine klassische Betriebsentwicklung hinter sich. Als das System der Viehvermarktung Münsterland (damals noch VVG Lüdinghausen) 1998 startete, bewirtschaftete Josef Füstmann, der Vater des heutigen Betriebsleiters Marc, den Hof mit 130 Sauen im Nebenerwerb.

Hauptberuflich war Füstmann Senior bei der Besamungsgenossenschaft GFS beschäftigt. Sohn Marc drängte es aber in die Landwirtschaft. Eine Aufgabe bzw. Verpachtung des Betriebes kam für ihn überhaupt nicht infrage. Da kam die Gründung der Arbeitsteiligen Sauenhaltung gerade richtig.

Weil Josef Füstmann sich – auch von Berufswegen – mit dem Fruchtbarkeitsgeschehen gut auskannte, entschied sich die Familie für die Spezialisierung auf den Deckbereich und die Wartesauenhaltung. Die Stallungen wurden umgestaltet und fortan ferkelten auf dem Hof Füstmann keine Sauen mehr ab: „Das war arbeitsmäßig durchaus eine Entlastung“, erklärt der Landwirt.

Außerdem konnte die Produktion auf zunächst 250 Sauenplätze erweitert werden, denn die Ferkelaufzucht fiel ja ebenfalls weg. Im Jahr 2005 stieg Junior Marc dann voll in den Betrieb ein. Er konnte einen weiteren Betrieb pachten und dort rund 500 Sauen für das AS-System halten. Der Stammbetrieb in der Sendener Bauerschaft Schölling wurde jetzt ausschließlich als Deck­betrieb genutzt – und das überwiegend für das Besamen...