Hobbyhaltung

Ziegen: Tipps für Einsteiger

Ziegen sind neugierig und haben ihren eigenen Kopf. Wer die folgenden Punkte beherzigt, wird die Haltung trotzdem gut meistern – auch als Einsteiger.

Mindestens als Fünfer-Bande

Ziegen sind Herdentiere, die in einer ausgeprägten Rangordnung leben und sich gegenseitig Sicher­heit geben. Eine Haltung sollte ab fünf Tieren stattfinden. Neue Ziegen zu integrieren, erfordert Feingefühl. Es ist mit einigen Kämpfen zu rechnen. Wer die Möglichkeit hat, eine kleine bestehende Gruppe zu erwerben, sollte diese nutzen.

Ziegenböcke sind manchmal aggres­siver und verströmen vor allem in der Paarungszeit einen unangenehmen Geruch. Einen Bock zu halten empfiehlt sich erst ab einer gewissen Herdengröße. Denn mit nur einer Handvoll weiblicher Ziegen ist er nicht ausgelastet. Für Hobbyhalter, die züchten möchten, ist ein Bocktausch mit anderen Betrieben in der Nähe ratsam. Generell sollten die Böcke im Stall getrennt von den Ziegen gehalten und regelmäßig ausgetauscht werden, um Inzucht zu vermeiden. Bocklämmer können geschlachtet, kas­triert oder verkauft werden. Letzteres ist eher schwierig, weil für die Zucht nur wenige Böcke gebraucht werden und es für Bockfleisch bei uns keinen Markt gibt.

Auskunft zu Zuchtbetrieben und Verkaufsterminen im jeweiligen Gebiet geben die Zuchtverbände. Zudem veranstalten sie jährlich eine Online-Auktion.

Zäune für Ausbrecherkönige

In Finnland heißt es: „Wenn du keine Sorgen hast, besorg dir eine Ziege!“ Dieser Spruch kommt nicht von ungefähr, denn Ziegen sind Ausbrecherkönige. Wenn das Gras auf der anderen Seite grüner erscheint, schlüpfen die neugierigen Tiere gerne mal unter einem Zaun durch oder springen darüber. Ein geeigneter Zaun ist daher mindestens 1,20 m hoch und gut elektrifiziert.

Die Landwirtschaftskammer NRW empfiehlt Litzenzäune, bei denen horizontal sechs stromführende Litzen parallel verlaufen. Anders als bei Knotengeflechten können sich die Tiere nicht so leicht mit ihren Hörnern darin verheddern bzw. sich in der Regel selbst daraus befreien. In jedem Fall ist darauf zu achten, dass das Weidezaungerät genügend Leistung in puncto Zaunlänge und Bewuchs aufbringt.

Futter: „Keine Rasenmäher“

Ziegen sind selektive Fresser. Statt nur Gras auf der Weide fressen sie lieber Kräuter, Sträucher und Blätter. Daher sind sie als...