Schweinefütterung

Wie gehe ich mit Auswuchs und Feuchtgetreide um?

Pilzig, nass und wenig gehaltvoll – bei Getreide in diesem Sommer recht verbreitete Eigenschaften. Eignet es sich trotzdem als Futter? Und welche Alternativen gibt es zum Trocknen?

Starkregen und anhaltende Feuchtphasen machen sich bei Ertrag und Qualität bemerkbar. Im Lagergetreide betragen die Ernteverluste bis zu 40 %. Triticale, Roggen und auch Weizen wachsen vermehrt auf dem Halm aus, was den Pilzbefall fördert. Weil die klassische Trocknung in diesem Jahr an ihre Grenzen kommt, bleibt in vielen Fällen nur die Feuchtkonservierung.

Sofern der Bestand noch steht oder nur einzelne Bereiche liegen, empfiehlt sich bei eigener Verfütterung das Konservieren mit Säuregemischen oder Propionsäure. Letztere ist allerdings kaum noch verfügbar. Ein Angebotsvergleich lohnt sich.

Obacht auch beim Stroh

Wie beim Getreidekorn ist auch beim Stroh durch die feuchte Witterung mit einer erhöhten Pilz­belastung zu rechnen. Wo sich die Bergung lohnt, sollten beim Pres­sen Konservierungsmittel zudosiert werden, insbesondere beim Einsatz in der Sauen- und Ferkelhaltung. Schlechtes Stroh einfach als Einstreu statt als Raufutter zu nutzen, ist keine gute Idee, denn auch dann wird es zum Teil gefressen.

Was tun mit Auswuchs?

Sind die Körner schon gekeimt, entsteht durch die offenen Samenschalen eine erhöhte Anfälligkeit gegenüber Mikroorganismen. Deshalb gelten für Getreide mit Auswuchs folgende Empfehlungen:

  • Es sollte immer gereinigt und mit Säure behandelt werden. Kombiprodukte aus mehreren Säuren haben ein breiteres Wirkungsspektrum gegen Pilze und Bakterien.
  • Der Gesamtkeimgehalt sollte vor der Verfütterung untersucht werden – allerdings erst nach zwei bis drei Wochen Lagerung.
  • Im Auswuchsgetreide sollten auch eher unübliche Mykotoxine wie Aflatoxine bestimmt werden.
  • Stark ausgewachsenes Getreide kann separat geerntet...