Schweinefütterung

Welchen Futterwert hat neues Getreide?

Das Getreide aus der neuen Ernte liefert teils sehr unterschiedliche Qualitäten. Deshalb sollte der Futterwert vor dem Einsatz im Trog abgeklärt werden.

Kurz gefasst:

  • Die LUFA NRW hat mittlerweile mehr als 1500 Getreideproben aus der aktuellen ­Ernte untersucht.
  • Während die Energiewerte überwiegend auf Vorjahres­niveau liegen, zeichnen sich beim Rohprotein etwas höhere Gehalte ab (bis auf Gerste).
  • Die Streubreiten sind ­jedoch groß. Deshalb sollte niemand mit Tabellenwerten rechnen, sondern das eigene Getreide untersuchen lassen.
  • Bei Verdacht auf Fusarienbefall ist auch eine Mykotoxin­belastung abzuklären.

Wie schon in früheren Jahren sind beim Getreide relativ ­große Schwankungen in den wertbestimmenden Inhaltsstoffen zu beobachten, welche unbedingt bei der Futterplanung und -optimierung zu berücksichtigen sind. Schließlich können die Betriebe das Getreide nur dann passend mit Eiweißkomponenten bzw. Aminosäuren und Mineralstoffen ergänzen, wenn bekannt ist, was das Getreide selbst an Nährstoffen liefert.

Hierdurch werden Über- sowie Unterversorgungen auf ein Minimum begrenzt und Umwelt wie Geldbeutel geschont. Außerdem ist die möglichst genau am Bedarf der Schweine ausgerichtete Nährstoffversorgung Grundlage für gute Leistungen mit gesunden Tieren.

Trockenmasse beachten

In Übersicht 1 sind die Ergebnisse der bislang untersuchten Proben zusammengefasst und den Vor­jahreswerten gegenübergestellt. Der mittlere Trockenmasse (TM)-­Gehalt liegt bei rund 88 %, obwohl einzelne Proben aufgrund der schwierigen Erntebedingungen auch deutlich feuchter waren. Wenn solche Chargen im Betrieb eingelagert wurden, gilt es bei der Rationsoptimierung achtzugeben, denn der Feuchtegehalt hat Einfluss auf die Nährstoffkonzentration. Außerdem ist die Restfeuchte des Getreides wichtig bei der korrekten Bemessung der Wasserzugabe zum Flüssigfutter.

Etwas mehr Rohprotein

Die mittleren Rohproteingehalte liegen bei der Gerste auf dem ­Niveau des Vorjahres. Bei den anderen drei in der Übersicht aufgeführten Getreidearten wurden im Schnitt geringfügig höhere Werte als 2022 analysiert. Doch Vorsicht: Die Spannbreite der Qualitäten ist groß. So...