Betriebsbeispiele mit Zahlen

Wege aus der Schweinekrise

Gerade in Krisenzeiten fallen grundlegende Entscheidungen für den Betrieb schwer. Doch Landwirte müssen sich rechtzeitig damit auseinandersetzen. Unsere Beispiele zeigen Handlungsalternativen auf.

Familienbetriebe fragen sich angesichts katastrophaler Preise und hoher Kosten, wie es mit der Mast oder Ferkelerzeugung weitergehen soll – oder ob es besser ist, die Schweinehaltung aufzugeben.

Eine Antwort findet sich für den Einzelfall erst nach ausführlicher Analyse. Doch anhand von drei Beispielbetrieben zeigen wir auf, welche Handlungsschritte selbst in scheinbar ausweglosen Situationen zur Verfügung stehen.

Meier hat kräftig investiert

Ferkelerzeuger stehen unter Druck – so auch der Betrieb Meier. Im Schnitt der Jahre hat die Familie mit der Sauenhaltung genug Geld verdient. Und ihr Sohn möchte den Hof fortführen. Deshalb haben Meiers in den vergangenen Jahren kräftig in den Betriebszweig investiert. Ihre Verbindlichkeiten sind entsprechend hoch, wie die Zahlen in Übersicht 1 zeigen.

Im Stall läuft es gut. Und auch für die Betriebswirtschaft hat der Junior ein Händchen. Doch den Kapitaldienst von derzeit 85  000 € im Jahr können Meiers nicht stemmen. Ihre Einnahmen decken angesichts der Tiefstpreise für Ferkel nicht einmal laufende Kosten.

Corona-Beihilfen haben Meiers in Absprache mit ihrem Steuerberater schon beantragt. Sie erwarten gut 100 000 €. Jetzt sollten sie mit der Bank absprechen, wie ihre Zins- und Tilgungsraten gestreckt werden können, ob sie umschulden müssen oder die Tilgung zeitweise ganz aussetzen können.

Bei länger andauernder Krise müsste die Familie eventuell Teilflächen verkaufen, um die Schulden zu tilgen. Eine Komplettaufgabe kommt aber nicht in Frage, weil Meiers kaum eigene Fläche besitzen. Sie würden dann den Großteil ihres Vermögens verlieren. Junior Meier wird also leider noch eine Weile für die Bank arbeiten müssen.

Schulze sucht Alternativen

Betrieb Schulze (Übersicht 2) bewirtschaftet 130 Sauen im geschlossenen System. So richtig gut lief es mit den Sauen noch...