Verankerung durchgerostet

Warum Schweinehalter ihre Isolierdecken prüfen sollten

Schweinehalter mit abgehängten Isolierdecken aufgepasst: Unbedingt die Befestigung auf Korrosion kontrollieren! Bei Ställen aus Zeiten des Baubooms machen verzinkte Haken Probleme.

Den 7. Juli wird Winfried ­Närmann nicht so schnell vergessen. Ein knallheißer Julitag, für abends war eine Party geplant. Doch als der Schweinemäster aus Senden mittags einen Kontrollgang durch den Stall machen wollte, sah er voll Schrecken, dass sich einige Isolierplatten aus den H-Schienen gelöst hatten und schräg unter der Decke hingen. Schnelles Handeln war notwendig, bevor die Schweine sich über die Platten hermachen konnten.

Was war passiert? Der 16 Jahre alte Maststall ist mit einer Schlitz­lüftung ausgerüstet. Die doppelte Decke fungiert als isolierter Zuluftkanal. Dazu sind direkt unter den Bindern 8 cm starke Isolierplatten verschraubt. Den unteren Kanal­abschluss bildeten mit 40 cm Abstand 6 cm dicke Isolierplatten. Bei Sommerluftrate und nur halb geöffneten Zuluftklappen herrschte hoher Unterdruck im Stall. Als Winfried Närmann das Abteil betrat, bekam die Decke durch den Druckunterschied beim Öffnen und Schließen der Tür einen „Schlag“ und kam ins Rutschen.

Normalerweise hält die Decke das aus. Doch die untere Plattenlage in Närmanns Stall war mit verzinkten Drahtabhängern befestigt.

Angerostete Abhänger

Diese waren im Laufe der Jahre unbemerkt angerostet. Ursache: Bei Leerstand des Stalls kann sich die Strömungsrichtung der Luft umkehren, wenn die Ventilatoren abgestellt werden. Stallluft steigt in den Zuluftkanal auf und greift die Verzinkung an. Begünstigt wird die Korrosion durch hohe Luftfeuchtigkeit, die beispielsweise beim Stallwaschen entsteht.

Die Verteilung der angerosteten Abhänger im Stall...