Schweinehaltung in Österreich

So kommt Tierwohl­fleisch ins Möbelhaus

Betriebe in Österreich legen vor in Sachen Tierwohl. Höchste Zeit für junge Schweinehalter aus Westfalen, sich das genauer anzuschauen. Wir sind mitgefahren.

Die nächste Generation Landwirte zusammenbringen und auf die Zukunft in der Branche vorbereiten – das ist das Ziel der „Jungen Favoriten“, einem neuen Angebot des Erzeugerrings Westfalen und der Viehvermarktung Münsterland (VVG).

Auftakt war im September eine viertägige Exkursion nach Süddeutschland und Österreich. Dafür ging es auf Praxisbetriebe mit besonderen Tierwohlkonzepten, die wir auf den folgenden Seiten vorstellen.

Die jungen Schweinehalter besichtigten außer­dem die Landesanstalt für Schweinezucht in Boxberg und das Institut für biologische Landwirtschaft im österreichischen Wels. Zum Abschluss stand eine Werksbesichtigung beim Stalltechnikhersteller Schauer auf dem Programm.

Immer im Fokus: Das natürliche Verhalten und die entsprechenden Funktionsbereiche für Schweine.

Ringelschwanz und Stroh

Bei 2,32 € liegt der österreichische Börsen­preis für Schlachtschweine. ­Mäster Mario Steininger aus Prambachkirchen erhält von seinem Schlachthof 50 Cent obendrauf. Dafür bekommen seine Schweine gentechnikfreies Futter, Einstreu im Liegebereich und doppelt so viel Platz wie vorgeschrieben – in­klusive Auslauf.

Außerdem wichtig: Der Ringelschwanz und die Kastration unter Betäubung. Letztere ist in Österreich nicht vorgeschrieben.

Die Ferkel bezieht Mario Steininger aus dem Sauenbetrieb seiner Eltern. Sie paaren österreichische Hybridsauen mit Piétrainebern an.

Einen neuen konventionellen Maststall hatte der Junglandwirt 2016 bereits geplant. In letzter Minute entschied er sich um –...