Hatten Sie das auf dem Schirm?

Vermarktungs-Tipps für Mäster

Viele Mäster trennen sich zu spät von ihren Schweinen. Ab gut 100 kg Schlachtgewicht stagnieren die Indexpunkte pro Tier oder verschlechtern sich. Was es sonst zu beachten gibt, lesen Sie hier.

  • Bei Vermarktung nach Autofom bringt der Schinken über die Hälfte des Schlachterlöses. Für hohe Erlöse ist ein Schinkenanteil von mehr als 20 % des Schlachtgewichts erforderlich.
  • Ob zu klein oder zu groß – Abweichungen bei den Teilstückgewichten werden mit Abzügen gestraft.
  • Mastschweine mit Duroc-Genetik erzielen oft höchstens 18,5 % Schinkenanteil. Für diese Tiere die Vermarktung nach Fleischanteil besser geeignet.
  • Tiere, die viel Fleisch ansetzen, haben eine gute Futterverwertung. Das spart Futterkosten und wirkt sich positiv auf die Düngebilanz aus.
  • Je schwerer die Schweine, um so dicker die Speckauflage. Das drückt die Klassifizierung.
  • Ein etwas höheres Speckmaß ist aber kein Beinbruch, wenn die Indexpunkte passen. Erfahrungsgemäß hilft der Bio-Schutzschild den Schweinen, Stresssituationen und Klimaschwankungen abzupuffern.
  • Um gleichmäßige Mastschweine zu erzeugen, sollten man sich bei den Besamungsebern auf wenige Tiere konzentrieren.
  • Das größte Minus machen Mäster mit Schweinen, die die Grenze von 120 kg Schlachtgewicht überschreiten. Dadurch fallen sie aus der Handelsklassen-Verordnung. Das bedeutet Sauenpreis. Der liegt aktuell bei 1,45 €/kg.
  • Wer die Schlachtpartien nach Geschlecht auswerten will, sollte sich nicht auf die Zuordnung des Schlachthofs verlassen. Besser sind zwei Tätowierstempel mit unterschiedlichen Endbuchstaben.

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