NRW-Schaftage

Schafliebhaber aufgepasst

Viele verschiedene Schafrassen reisten mit ihren Haltern nach Haus Düsse. Mehr zu den Ergebnissen.

Bei den NRW-Schafstagen am 12. und 13. August waren rund 1500 Besucher auf Haus Düsse.

Bei der 8. Zaunbaumeisterschaft war die Aufgabe, einen Blühstreifen fachgerecht mit mobilem Zaun und Weidezaungerät einzuzäunen. In der Seniorklasse war Vorjahressieger Andreas Fröhlich aus Wadersloh wiederholt extrem schnell und sicher. Mit 134 Punkten konnter er die weiteren Teilnehmer hinter sich lassen. Mit 104 Punkten sicherte sich Christian Schepp aus Wilnsdorf den zweiten Platz vor Ralf Junge aus Attendorn. In der Klasse der Junioren siegte Niklas Eberbach aus Brilon mit 92 Punkten vor Felix Schepp mit 79 Punkten. Den Teamwettbewerb konnten Jasper und Dominik Severin auf Gütersloh für sich entscheiden.

Die Beteiligten des Zaunbauwettbewerbs. Hintere Reihe (v.l.n.r.) Dominik Severin, Andreas Fröhlich, Ortrun Humpert (Vorsitzende), Christian Schepp, Wiebke Mohrmann (Richterin der Schafberatung NRW), Rochus Rupp (Schafberatung NRW) und Ralf Junge. Vorn: Jasper Severin, Felix Schepp, Felix Junge, Gustav und Lotta Severin. (Bildquelle: Barkhausen)

Spinnwettbewerb

Den Spinnwettbewerb, dem sich elf Teilnehmer und Teilnehmerinnen stellten, leitete Anne Walter aus Herscheid. Ziel war es, aus 20 g Wolle einen möglichst langen Faden zu spinnen. Mit 290 Metern schaffte es Silke Welling aus Brakel auf den ersten Platz, gefolgt von Sylvia Hillemeyer aus Nieheim. Mit 267 Metern war sie der drittplatzierten Petra Haase aus Bad Driburg um vier Meter voraus.

Schafe hüten

Bei der Landesmeisterschaft im Hüten mit Koppelgebrauchshunden schickte acht Hundefüher:innen insgesamt 18 Hütehunde ins Rennen. Wie schon im Vorjahr beurteilten die Hüterichter Schäfer Christof May aus Wickede (Ruhr) und Schäfermeister Wolfgang Scholle aus Lichtenau die Hüteleistung des Wettbewerbs. Tina Eichler aus Lippstadt startete mit 4 Hunden. Ihre beste Platzierung erreichte sie mit dem Rüden Cherusker Caru: Platz 3 mit 93 Punkten. Karl Griese aus Reichshof konnte sich mit seinem Rüden Boyd und einem Punkt Vorsprung den zweiten Platz sichern. Debütantin Jutta Kniest aus Goch war mit zwei Hunden nach Westfalen gereist. Ihr dreijähriger Rüde Utz lieferte mit 95 Punkten die beste Tagesleistung ab.

Ostfriesisches Milchschaf, Dorper und Texel

Der Kern der Veranstaltung ist unter anderem das Kören, Prämieren und Vermarkten von Zuchtschafen über Auktionen oder im freihändigen Verkauf. Die 80 Tiere der Rassen Dorper, Ostfriesisches Milchschaf und Texel waren alle „maedi-unverdächtig“ und von guter Qualität.

  • Ostfriesisches Milchschaf: Die Zuchtstätte Schäfer aus Hückeswagen stellte drei rahmige Lammböcke vor. Mit 516 € im Schnitt brachten sie 85 € weniger als im Vorjahr ein. Im Sammlungswettbewerb konnte er sich gegen Dorper und Texel durchsetzen.
  • Dorper: Insgesamt 18 Mutterlämmer, Jährlings- und Lammböcke aus sechs Zuchtbetrieben standen zum Verkauf. Die erstmals aufgetriebenen weiblichen Tiere brachten im Schnitt 535 €. Das teuerste Tier vom Betrieb Drössler wurde für 750 € verkauft. Bei den Jährlingsböcken stellte die Zuchtstätte Salau aus Seesen erstmals einen rein weißen Dorperbock vor. Er konnte sich gegen den fast gleich schweren Lammbock aus der Zuchtstätte Hack in Sellerich durchsetzen. Fünf von acht Jährlingsböcken wurden für im Mittel 850 € verkauft. Lammböcke brachten den Betrieben mit 800 € ein.
  • Texel: Die 16 Mutterlämmer stufte die Körkommission in Zuchtwertklasse 1 ein. Beim Richten stellten die renommierten Zuchten Brüggemann aus Ahlen zwei und Johlen aus xxx ein 1a-prämiertes Tier. 14 Lämmer fanden für 396 € im Schnitt ein neues Zuhause. Das sind 50 € weniger als im Vorjahr. Von 42 aufgetriebenen Lammböcken wurden 40 gekört. Aus den acht Altersklassen konnten die Zuchtstätten Janssen und Hoffmann jeweils zwei Klassensieger für sich entscheiden. Auch die renommierten Zuchten Brüggemann, Johlen und Jacobsen freuten sich über eine Siegerplakette. Ein neuer Beschicker, die Zuchtstätte Weischer-Westerhorstmann, war mit zwei Schafen zur Düsse gereist und stellte in der jüngsten Klasse einen Klassensieger.
  • Im Sammlungswettbewerb „Drei Söhne eines Vaters“ erzielte die Zuchtstätte Brüggemann mit Wotan-Söhnen den zweiten Platz. Bei der anschließenden Auktion der Texelböcke wurde der Markt zu 80 % geräumt. Mit 32 von 40 Böcken fand gegenüber dem Vorjahr einer weniger ein neues Zuhause. Für leistungsgeprüfte Zuchtböcke mussten Käufer im Schnitt 505 € in leistungsgeprüfte Böcke investieren. Siegerbock und Reservesieger aus den Zuchten Hoffmann und Janssen wurden mit 800 € die teuersten Texelböcke.

Landschafrassen

Am zweiten Tag wurden etwa 100 Zuchtschafe aus 27 Zuchtbetrieben aufgetrieben. 20 Rassen waren angemeldet.

Bei den Coburger Fuchsschafen machten die Zuchtstätten Schepp und Steinhoff das Rennen. Claudia Schepp aus Wilnsdorf stellte neben einer Klassensiegerin bei den Jährlingen auch den Siegerbock. Hubert Steinhoff aus Ahlen stellte neben einem Klassensieger bei den Mutterlämmern zudem den Reservesieger und auch den Wollsieger. Auch bei den Rhönschafen konnte Claudia Schepp mit einem Klassensieger bei den Jährlingen brillieren. Zudem stellte sie mit ihrem Jährlingsbock den Rassesieger. Markus Müller aus Hamminkeln freute sich über den Woll- und Reservesieger.

Der Landessieger der Landschafrassen aus der Zuchtstätte der Haushalter & Schmeling GbR aus Lohmar, vorgeführt von Steffi und Karsten Schmeling. Der Altbock der Rasse Rauhwolliges Pommersches Landschaf mit Namen „Whisky“ imponierte den Preisrichtern Bruno Becker aus Wipperfürth, Sascha Prüß aus Halver und Andreas Humpert aus Marienmünster durch seine hervorragende Präsenz und Harmonie. (Bildquelle: Barkhausen)

Bei den Weißen Gehörnten Heidschnucken waren die Zuchten Deter und Hill vorne. Andreas Hill und seine Tochter Rosa stellten mit ihrem Lammbock den Reservesieger, Wolf-Dieter Deter aus Spenge mit seinem Jährlingsbock den Siegerbock der Rasse. Alle 1a-prämierten Schafe bzw. Siegertiere traten abschließend an, um den Landessieger zu ermitteln. Die Zuchtstätte der Haushalter & Schmeling GbR aus Lohmar bei Bonn, die erstmals zwei Zuchtschafe vorführte, bestach mit ihrem Altbock.

Den Klassensieger der Bentheimer Landschafe stellte Karla Ebert aus Lemgo. Bei den Skudden lag Christoph Münter aus Vlotho vorne und Wilhelm Prinz bei den Walliser Schwarznasen. Bei den Schwarzen Bergschafen machte Klaus-Louis Hanne aus Remscheid das Rennen und bei den Gescheckten Bergschafen Sascha Prüß aus Halver.

Wirtschaftsrassen

In diesem Block waren folgende Rassen gemeldet: Ostfriesisches Milchschaf, kerry Hill, Shropshire und Suffolk. Letztere waren am stärksten vertreten und wurden in vier Klassen gerichtet: Die Zuchtstätten Filies und Koerdt stellten je zwei Klassensieger. Bei der Auktion konnten beide angebotenen Mutterlämmer für 450 € den Besitzer wechseln. Mit 11 von 14 Lammböcken wurde der Markt zu 80 % geräumt. Käufer haben im Schnitt 477 € bezahlt. Bei dem Sammlungswettbewerb „3 Söhne eines Vaters“ stellte die Zuchtstätte Manfred Antenbrink aus Beverungen die Siegersammlung.

Haarschafrassen

Erstmals war der Wettbewerb der Haarschafrassen bundesweit ausgeschrieben. Das Braune Haarschaf war mit zwölf und die Rasse Nolana mit fünf Tieren deutlich stärker vertreten. Bis auf ein Zuchtschaf stufte die Körkommission alle Tiere in Zuchtwertklasse 1 ein. Bei den Braunen Haarschafen stellte Benedikt Hüttemann aus Schermbeck den Klassensieger der weiblichen Jährlinge. Stefan Waßmuth aus Battenberg freute sich über ein 1b-prämiertes Schaf. Ebenso Jan Engelmeyer aus Üxheim bei den Jährlingsböcken und Daniel Scheppokat aus Havixbeck bei den Lammböcken. Erfolgreichster Züchter war jedoch Hans-Dieter Gerbracht aus Medebach. Mit zwei Böcken war er erstmals vor Ort. Ein Lammbock aus seiner Zucht stand als Reservesieger und ein Altbock als Sieger an der Spitze. Die Braunen Haarschafe standen nach der Prämierung zum freihändigen Verkauf.

Die besten Zuchtschafe der Haarschafrassen. V.l.n.r.: Jährlingsbock und späterer Bundessieger aus der Zucht Rainer Wagner, vorgeführt von Edith Wagner. Gefolgt vom besten Jährling aus der Zucht Wilkmann, ausgestellt vom Sender Wildhandel aus Verl und vorgeführt von Stephan Graute. Siegerbock der Braunen Haarschafe aus der Zucht Hans-Dieter Gerbracht, gefolgt vom besten weiblichen Jährling aus der Zucht Benedikt Hüttemann, Schermbeck, vorgeführt von Felicitas Hüttemann. (Bildquelle: Barkhausen)

Bei den Nolanaschafen stellten sich lediglich zwei NRW-Zuchten dem bundesweiten Wettbewerb. Stefan Graute vertrat den Sender Wildhandel aus Verl. Er stellte einen weiblichen Jährling gezogen von Luise Wilkmann aus Münster vor und konnte diesen an erster Stelle platzieren. Rainer Wagner aus Titz stellte den Bundessieger der Haarschafrassen.

Erstmals wurden Tiere dieser Rasse über eine Auktion vermarktet. Teuerstes Zuchtschaf war der Bundessieger aus der Zucht Wagner. Er wechselte beim Höchstgebot von 900 € an einen Käufer aus der Schweiz.