Besamung: Diese Punkte nicht vergessen

Welcher Eber darf es sein? Jeder Eber hat seine ganz eigene Wirkung auf Sauen – deshalb am besten mehrere Eber hintereinander laufen lassen. So kommen alle Sauen auf ihre Kosten. Am Absetztag sollten Sie die Sauen aber erst mal ganz in Ruhe lassen. Das Umstallen ist stressig genug für sie. Danach zweimal täglich mit den Ebern testen, wann sie rauschen und besamt werden müssen. (Bildquelle: Schulze Lohoff)

Sobald die Sau duldet, wird sie belegt: Also nicht zwingend nach der Reihe vorgehen. Außerdem wichtig: Genügend Bügel vorhalten und diese nicht abnehmen, solange die Sau duldet. Denn während des Besamungsvorgangs sollte sie durchgängig stimuliert werden. Sobald die Sau schlechter „steht“ als beim letzten Besamungstermin, wird sie nicht mehr besamt. (Bildquelle: Drießen)

Besser verpackt? Eingepackte Pipetten haben etwa 60 % Marktanteil. Wer hygienisch arbeitet, kommt mit anderen aber ebenso gut klar. Vorsicht bei der ersten Belegung: Für zierliche Jungsauen eignen sich spezielle Pipetten mit kleineren Köpfen, weil ihre Geschlechtsorgane noch nicht so groß sind. (Bildquelle: Schulze Lohoff)

Rücklauf verhindern: Es lohnt sich, Tuben nach 70 bis 80 % Leerung mit einer Nadel zu entlüften, sonst läuft durch das Vakuum zu viel wertvolles Sperma zurück. Je kleiner die Öffnung, desto geringer ist dabei der Schmutzeintrag. (Bildquelle: Drießen)

Feuchttücher sind Keimschleudern: Zum Abwischen der Scham besser trockene Zellstofftücher verwenden. Wem das nicht sauber genug ist, der kann die Sauen auch am dritten Tag im Deckzentrum noch einmal waschen. Das ist aufwendig, entfernt aber Dreck und Milchreste und sorgt für zusätzliche Stimulation. (Bildquelle: Drießen)

Handschuhe tragen: Auf der glatten Oberfläche von Einweghandschuhen halten sich Keime schlechter als an der bloßen Hand. Diesen Effekt sollte man nutzen, um möglichst wenige Erreger mit von Sau zu Sau zu nehmen. (Bildquelle: Drießen)

Arbeitsschutz: Bei freilaufenden Gruppen ist ein kurzfristiges Fixieren während der Besamung ratsam. Rauschende Sauen springen sonst schnell von hinten auf. Zwischen Buchtengenossin und Tierbetreuer unterscheiden sie in der Rausche nicht. Dabei kommt es schnell zu Verletzungen. (Bildquelle: Schulze Lohoff)

Beim Um- oder Neubau Hygiene mitdenken: Spermatuben und Pipetten sollten immer sicher vor Verschmutzung sein. In diesem Neubau wurde der Betonsockel in den Laufbereich hineingezogen, um eine ebene Fläche für den Besamungswagen zu schaffen. Wo das Haltungssystem so eine Variante nicht erlaubt, können Landwirte ein einfaches Schienensystem installieren, um das Material auf Augenhöhe durch den Stall zu ziehen. (Bildquelle: Schulze Lohoff)

Eindeutiges System: Duldung, Belegung und Ende der Duldung sollten immer klar gekennzeichnet sein – egal ob per Sauenkarte, farbiger Markierung auf dem Tier oder in einer Liste. Letztere eignet sich vor allem bei freilaufenden Sauen, die nicht immer im gleichen Stand stehen. Farbe auf dem Tier würde dann zu schnell verwischen. (Bildquelle: Schulze Lohoff)

Zum Nachlesen: Viele weitere Tipps finden Sie in der GFS-Broschüre „Besamungsmanagement Spezial“. Einfach nach unten scrollen und herunterladen. (Bildquelle: GFS)