Raufutter für's Schwein: Praxistipps

Eigene Pelletieranlage: Christoph Wegmann aus Rheine produziert die Strohpellets für seine Schweine selbst. Im Ferkel- und Maststall verteilt eine Futterkette die Pellets. Durch transparente Fallrohre kann er den Verbrauch kontrollieren. Im Sauenstall füllt der Landwirt die Pellets in VA-Trichter. Über 75er-Futterrohre gelangt das Raufutter bis knapp über den Buchtenboden. (Bildquelle: Wegmann)

Eine Kunststoffplatte auf dem Boden verhindert, dass zu viel Material im Güllekeller verschwindet. Von einer Stalleinrichtungsfirma hat sich Wegmann „VA-Rührer“ bauen lassen. Mithilfe dieses Werkzeugs können die Schweine ihre Pellets selbst aus dem Rohr wühlen. (Bildquelle: Wegmann)

Luzernepellets, Gerste und Sonnenblumenkerne: Diese Mischung setzt Alfons Kisfeld aus Vreden in selbst entwickelten Raufutterspendern ein. Ein Kegel verschließt den Trichter durch Federdruck. Ziehen die Schweine an der angehängten Spielkette, fällt als Belohnung etwas „Müsli“ heraus. (Bildquelle: Kisfeld)

Für Ferkel hat der Tüftler eine einfachere Variante konzipiert. Der Spalt zwischen Trichter und Kegel lässt sich mit einer Stellschraube auf jedes Faserfutter anpassen. Der Boden sollte befestigt sein. Als Frische- und Vorratstank eignet sich ein KG-Rohr mit Deckel. Fertigung und Vertrieb der Automaten laufen mittlerweile über die Firma Niehuis aus Vreden. (Bildquelle: Kisfeld)

Im Nebenerwerb: Als Norbert Drees aus Dülmen seinen Schweinebestand aufstockte, suchte der Landwirt nach einer Raufutter-Lösung ohne Handarbeit. Deshalb baute er die alte Trockenfütterung zur heutigen Raufutteranlage um. In der Annahme lockert ein Rührschwert das auf 6 bis 8 cm gehäckselte Gerstenstroh auf. (Bildquelle: Drees)

Über eine Futterkette und Ventile im Stall fällt die gewünschte Menge durch Rohre in selbst gebaute Körbe. Kosten: Etwa 75 €/Stück plus Ketten und Karabiner. Unter den Körben sind Spalten mit geringem Schlitzanteil verbaut, im Altgebäude Gummimatten. Überschüssiges Stroh bleibt so als kleine Einstreu erhalten. (Bildquelle: Drees)

Strohtaxi : Aus Leimholzplatten hat Stefan Entrup-Lödde aus Senden einen Rollcontainer gebaut – passgenau für einen kleinen Bund Stroh. Die Bänder kann er darin aufschneiden und ohne Bröckelverluste herausziehen. Auch die Raufen hat der Landwirt selbst konstruiert und in Auftrag gegeben. (Bildquelle: Entrup-Lödde)

Betriebshelfer Klaus Mensmann findet auf einigen Betrieben 240-l-Mülltonnen zum Strohtranport. Diese sind wendig und platzsparend, wasser- sowie staubdicht und im Internet günstig erhältlich. (Bildquelle: Mensmann)

Einfach, aber effektiv: Für diese günstige Variante reichen Mörtel-Eimer und Stahlketten. Schweinemäster Lukas Keßmann aus Freckenhorst befüllt seine Konstruktion mit Kälberstroh und Weizenkleie. Sobald die Tiere mit der Kette spielen, fällt die Mischung als Belohnung in die Bucht. (Bildquelle: L. Keßmann)

Abschnitte eines 40er-KGRohrs hat Dirk Pinnekämper aus Werne zu Raufen umgebaut. Sie hängen leicht schräg in 60 cm Höhe an der Buchtenwand. (Bildquelle: Schulze Lohoff)

Vier Gewindestangen halten ein Drahtgitter. Aus den Zwischenräumen können die Schweine Stroh herauszupfen. Selbstsichernde Muttern sind bei der Anbringung sehr zu empfehlen, um Schäden an der Gülletechnik zu vermeiden. (Bildquelle: Schulze Lohoff)

Clevere Umnutzung: Martin Eschhaus und Beatrix Holle aus Hamm-Bockum-Hövel hatten die gleiche Idee: Beide bauten ihre ehemaligen Dachlattenhalterungen kurzerhand zu Spendern für Rohfaserstangen um. Die große Öffnung verkleinerte Eschhaus mit einem Winkel aus Edelstahl. (Bildquelle: Raming)

Beatrix Holle setzte einen Plastik-Stopper ein. Die Konstruktion reduziert die Angriffsfläche für übereifrige Schweine und verhindert ein Durchbeißen des eingesetzten Presslings. (Bildquelle: Raming)

Es war einmal ein Scheuerbaum: Der eignet sich allerdings auch hervorragend als Raufutterspender. Den Innenraum befüllt ein Landwirt mittlerweile mit Silomais. Eine unten heraushängende Spielkette verhindert die Brückenbildung im Behälter. Wichtig ist außerdem eine geschlossene Bodenfläche, damit die Silage nicht in die Gülle fällt. (Bildquelle: Raming)

Sammelbestellung: Wer schon eine Traum-Raufutter-Lösung vor Augen hat, kann sie bei einem Metallbauer oder Stalleinrichter in Auftrag geben. Dabei empfiehlt sich die Suche nach Verbündeten. Gemeinsam lässt sich oft ein besserer Preis aushandeln. (Bildquelle: Brosthaus)