Schweinehalter aufgepasst

Kontrollen zum Umgang mit kranken Tieren

In Nordrhein-Westfalen soll es im zweiten Halbjahr 2023 Schwerpunktkontrollen in Schweineställen geben, bei denen der Umgang mit einzelnen erkrankten Tieren im Blickpunkt steht.

„Nur ein tiergerechter Umgang mit Nutztieren unterstützt die Zukunft einer gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung und sichert somit auch die Zukunft der Schweinehaltung in Deutschland“, betonte Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen gestern in Düsseldorf.

Hierbei sei der richtige Umgang mit verletzten und kranken Tieren besonders wichtig. Eine mangelhafte Versorgung von Einzeltieren sei nicht hinnehmbar. „Deshalb werden noch in diesem Jahr erneut landesweit Schwerpunktkontrollen in Ställen stattfinden“, so die Ministerin.

Handlungskonzept umsetzen

Laut dem Düsseldorfer Agrarressort wurde Ende 2022 ein umfassendes Handlungskonzept zum tierschutzkonformen Umgang mit kranken oder verletzten Einzeltieren in schweinehaltenden Betrieben an alle Beteiligten versandt. Die eindeutigen Regelungen zeigten auf, worauf Halter im Umgang mit erkrankten Einzeltieren im Bestand achten müssten.

Das Konzept beschreibe außerdem, welche Eigenkontrollen in der Landwirtschaft erforderlich seien, um einen ordnungsgemäßen Umgang mit dem einzelnen Lebewesen zu gewährleisten. Die Umsetzung des Konzepts werde nun durch Prüfungen vor Ort abgesichert.

Halter in der Verantwortung

Die Veterinärbehörden in Nordrhein-Westfalen sind laut Landwirtschaftsministerium angewiesen worden, die Vorgaben des Handlungskonzepts im Rahmen der amtlichen Kontrolle von schweinehaltenden Betrieben fortan einzufordern und umzusetzen. „Wer ein Tier hält oder betreut, ist für das Wohl dieses Wesens auch verantwortlich“, betonte Gorißen. Die Halter müssten daher handeln und entscheiden, ob ein krankes Tier von der Gruppe separiert und tierärztlich behandelt werden müsse oder sogar eine Nottötung erforderlich sei.

„Bei diesen schwierigen Entscheidungen lassen wir aber Landwirtinnen und Landwirte nicht alleine“, machte die Ministerin deutlich. Die Hoftierärzte und der Schweinegesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen stünden den Betrieben über die tierärztliche Bestandsbetreuung bei der Umsetzung des Handlungskonzepts beratend zur Seite.