Interview

Geflügelpest: Impfen ab September​

In den Niederlanden wurden vier Impfstoffe gegen die Aviäre Influenza getestet. Zwei davon kommen nun in Legehennenherden zum Einsatz.​

Wochenblatt: Herr de Witt, was zeichnet die zwei Impfstoffe aus, die Legehennen vor der Geflügelpest schützen sollen?

De Witt: Die zwei nun für den praktischen Einsatz vorgesehenen Impfstoffe induzierten einen vollständigen Schutz der Tiere. Sie waren in der Lage, eine Übertragung des Challenge-Virus von den betroffenen Vögeln auf andere geimpfte Vögel zu verhindern.

Woher kommen diese Impfstoffe?

Die Impfstoffe stammen von verschiedenen Herstellern und werden bereits in mehreren Ländern Asiens und des Nahen Ostens verwendet.

Wie genau wirken diese beiden Impfstoffe?

Beides sind Lebendimpfstoffe, ­sogenannte HVT-H5-Impfstoffe. HVT-H5 ist ein gentechnisch veränderter Impfstoff gegen die Marek-Krankheit, dem das H5-Gen des Vogelgrippevirus zugesetzt wird. Diese Impfstoffe müssen ins Ei oder am ersten Lebenstag injiziert werden.

Ein Impfstoff enthält eine 17 Jahre alte Variante von H5. Kann dieser vor der Geflügelpest schützen? Das Virus verändert sich doch ständig.

Einer der HVT-H5-Impfstoffe enthält eine Einlage von H5 aus einem Virus aus dem Jahr 2006. Es funktionierte immer noch sehr gut. Die Tiere sind geschützt und es findet keine Übertragung statt. Es zeigt sich, dass diese Art von Impfstoffen viel breiter schützt als die klassischen Totimpfstoffe.

Mütterliche Antikörper scheinen den Erfolg von Influenzaimpfstoffen zu beeinträchtigen. Wie kann man dieses Problem lösen?

Das Ausmaß der Beeinträchtigung hängt von der Art des verwendeten Impfstoffs ab. Bei den HVT-H5-Impfstoffen ist die...