Afrikanische Schweinepest (ASP)

Bioschweinehalter argumentieren gegen Stallpflicht

Die Afrikanische Schweinepest rückt langsam weiter vor. In einem offenen Brief nennt das Aktionsbündnis Bioschweinehalter Deutschland (ABD) Argumente, warum eine Aufstallungspflicht als Maßnahme nicht zielführend wäre.

Um die Hausschweine vor der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zu schützen, diskutieren mehrere Bundesländer im Falle eines Ausbruchs bei Wildschweinen landesweit die Auslauf- und Freilandhaltung zu beschränken. Auch das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) kommt in seiner Risikoeinschätzung zu dem Schluss, dass „Ausläufe ein Eindringen von Aasfressern und somit eine potenzielle Virusübertragung“ zulassen. Daher biete die Aufstallung die größtmögliche Sicherheit.

In einem offenen Brief wehrt sich nun das Aktionsbündnis Bioschweinehalter Deutschland (ABD) gegen eine drohende Stallpflicht. Denn auch hermetisch abgeriegelte Ställe böten laut ABD keine Garantie, einen Seuchenausbruch zu verhindern. Zudem seien aasfressende Vögel und Nager als Überträger der ASP absolut zu vernachlässigen, wie verschiedene Studien gezeigt hätten.

Die extrem geringe Bedeutung von Vögeln als Überträger der ASP dokumentiere sich auch darin, dass das Ausbruchsgeschehen in Belgien und Tschechien auf die jeweilige Region beschränkt blieb und die Einzäunung dieser Areale offensichtlich wirksam war, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Die konsequente Einhaltung der Schweinehaltungshygiene-Verordnung inklusive schweinesicherer Zäune um die Gehege und Ausläufe sei ausreichend, die Biosicherheit zu gewährleisten, heißt es in dem Schreiben.

Der Auslauf sei Teil des Stalls und ein wichtiger Funktionsbereich, ohne den das Stallsystem nicht funktioniere. Zudem entspreche diese Haltungsform den Vorstellungen der Gesellschaft, werde von der Borchert-Kommission eindeutig präferiert und staatlich gefördert. "Seit Mitte vergangenen Jahres werden praktisch keine anderen Schweineställe in Deutschland mehr gebaut", betont das ABD.