Als die Abferkelbuchten von 1988 ausgedient hatten, kam ein Umbau im Altgebäude nicht in Frage. Also entschieden Arnemanns sich 2016 für einen neuen Stall mit Bewegungsbuchten. Besonders wichtig war ihnen eine einfache und sichere Bedienung, wenig Geklapper und ein gut einsehbares Ferkelnest.
Die angebotenen Modelle konnten sie nicht überzeugen. Also plante der Familienbetrieb seine eigene Bucht mit Unterstützung des Stalltechnikherstellers EnSta aus Beckum. Die Baugenehmigung ließ dank Immissionsschutz dreieinhalb Jahre auf sich warten. Jetzt sind 54 Abferkelbuchten seit anderthalb Jahren im Einsatz. Die Eckpunkte:
- 6,6 m² Grundfläche
- Trog an der Wand und Hintern zum Gang für mehr Übersicht
- Seite des Kastenstands nach vorne schwenkbar
- Mutter-Kind-Tränke mit Aqualevel, Schlauch zum Reinigen
- Ferkelfutterautomaten groß genug für vier Wochen Säugezeit
- Kotschlitz auf dem Gang außerhalb der Bucht schafft innen Platz
- 1,2 x 0,6 m Ferkelnest mit Warmwasserheizung über Biogasanlage des Nachbarn, Abdeckung und Ferkellampe.
Auf einen Bügel an der Wand zum Schutz der Ferkel haben Arnemanns aus Platzgründen verzichtet – bislang mit guten Erfahrungen. Überflüssig sind im Nachhinein auch die Ferkellampen. Dank Heizung und Abdeckung bleibt genug Wärme im Nest. Die Liegefläche der Ferkel müssen sie vermutlich noch vergrößern, um sie den Vorgaben anzupassen.
Dank Bewegungsfreiheit stehen die Sauen gerne mal mit dem Kopf zum Gang. Dann verdreckt schnell der Trog. Bei solchen Problemen tauscht sich der Betrieb sofort mit dem Stalleinrichter aus. Vielleicht wird eine Klappe verbaut, welche die Sau nur zum Fressen öffnet.
„Die Leistungen schwanken mit den Bewegungsbuchten stärker als vorher“, bilanzierte Klaudia Arnemann. Aktuell liegt der Betrieb mit PIC-Genetik und einem Restbestand an Topigs-Sauen im Schnitt bei 14,8 lebend geborenen Ferkeln pro Wurf und 16,4 % Saugferkelverlusten. Arnemann fixiert die Sauen jeweils zwei Tage vor und nach dem errechneten Geburtstermin. Bei freier Abferkelung wären die Verluste erfahrungsgemäß höher.
Insgesamt seien die Erdrückungsverluste niedriger als erwartet. Mehr Probleme bereiten ihr Klauen- und Beinverletzungen. „Darauf achten wir bei der Kontrolle der Ferkel besonders, um schnell reagieren zu können“, berichtete Arnemann. Positiv fallen ihr in den Bewegungsbuchten bisher die Ruhe, die bessere Verdauung und das stabilere Fundament der Sauen auf.
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