Abferkel-WG: Acht Sauen und 100 Ferkel

Gemeinsam fressen: An bodentiefen Automatenbekommen Sauen und Ferkel Trockenfutter ad libitum – wahlweise in der Bucht oder im Gemeinschaftsbereich. Aktuell dürfen die Ferkel allerdings erst am siebten Tag nach der Geburtfrei herumlaufen, die Sauen einen Tag später. Das reduziert die Verluste um rund 2 %. (Bildquelle: Schildmann)

Beifütterung freipusten: Mit Gießkanne und Laubbläser reinigt Florian Hoenmans-Leurs die Ferkeltröge. In der ersten Woche gibt es für die Kleinen Wasser mit Zitronensäure. Darauf folgt Milch, die er später mit Prestarter verschneidet. (Bildquelle: Schildmann)

Erdwärme aus Wandventilen: Durch Dränagerohre strömt Frischluft unter der Erde in die geräumigen Stallwände. (Bildquelle: Schildmann)

Die orangen Klappen leiten die Luft an der Decke entlang bis oben in die Mitte des Großraumabteils. Im Winter wärmt der Boden die Zuluft um bis zu 12 °C auf. Im Sommer liegt der Kühleffekt bei etwa 8 °C. (Bildquelle: Schildmann)

Arbeitseffizienz und Außenwirkung: Florian Hoenmans-Leurs ist überzeugt vom Gruppensäugen. Das System ermöglicht mehr Bewegung bei gleicher Stallfläche. Es erleichtert die Geburten und stärkt die Fundamente. So kommt er auf 32,5 abgesetzte Ferkel und rund 8 % Saugferkelverluste. Der Aufwand liegt bei weniger als zehn Stunden pro Sau und Jahr. Zudem geht der Junglandwirt davon aus, dass Verbrauchern die Gruppenhaltung zusagt. (Bildquelle: Schildmann)

Kombiniertes Platzangebot: Die Abferkelbuchten sind mit 1,8 m Breite und 2,4 m Länge eher klein. Ferkelnester wurden beidseitig installiert, um mehr Liegefläche zu schaffen. Zusammen mit dem Gruppenbereichstehen jeder Sau gut 8 m² zur Verfügung. Vom Zentralgang aus liegen hinter jeder Tür zwei Abteile für je acht Sauen. (Bildquelle: Schildmann)

Aufzucht im Abferkelstall: Beim Absetzen verlassen nur die Sauen das Abteil. Der Nachwuchs bleibt in der Regel weitere vier Wochen in der gewohnten Umgebung. Dann geht es mit rund 20 kg – also etwas früherals üblich – zum Mäster. So sind kontinuierlich zwei Abteile mit Sauen und zwei mit Aufzuchtferkeln belegt. (Bildquelle: Schildmann)

Wo sind die Fenster? Durch die Konstruktion der Stahlhalle sind die Wände 40 cm dick. Anstelle von Fenstern fiel die Wahl deshalb auf Lichtplatten im Dach. Falls irgendwann noch eingestreute Ausläufe dazu kommen sollten, wäre genügend Platz für einen Durchbruch. (Bildquelle: Schildmann)

Man kennt sich: Aus dem Tragestall ziehen immer feste Gruppen in die Abferkel-WG ein. So gibt es kaum Gerangel. Etwa sieben Tage vor der Geburtkommen die Sauen an. Zwei Tage vorhergeht es in den Schutzkorb. Die Abferkelungen überwacht Familie Hoenmans-Leurs rund um die Uhr. Knapp eine Woche später dürfen sich auch die Ferkel untereinander kennenlernen. (Bildquelle: Schildmann)

Eine Reservebucht pro WG: Diese bietet zusätzliche Liegefläche. Ist ein Wurf zu groß, kann der Betriebsleiter die Sau entlasten, indem er kräftige Ferkel aus der Gruppe herausnimmt und zufüttert. Ein Wurfausgleich funktioniert nur, solange die Tiere nicht durcheinander laufen – ein kleiner Nachteil des Gruppensäugens. (Bildquelle: Schildmann)

Am liebsten bei Mama: Wo sie liegen, fressen oder säugen wollen, entscheiden die Sauen selbst. So könnte man meinen, dass der Nachwuchs durcheinanderkommt und zum Trinken einfach das nächstbeste Gesäuge aufsucht. Wenn Ferkel die Wahl haben, kehren sie aber meistens zur Mutter zurück. (Bildquelle: Schildmann)