ASP-Fall in Ungarn

Nach Informationen der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) ist in Ungarn erstmals die Afrikanische Schweinepest bei einem verendeten Wildschwein festgestellt worden. Die OIE vermutet weggeworfene Lebensmittel als Ursache der Infektion.

In Ungarn ist erstmals die Afrikanische Schweinepest (ASP) bei einem verendeten Wildschwein festgestellt worden. Nach Angaben der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) wurde das hochansteckende Virus am vergangenen Samstag nahe der Stadt Gyönyös, rund 80 km nordöstlich von Budapest, nachgewiesen. Noch ist nicht genau bekannt, wie die Einschleppung erfolgte, doch vermutet die OIE weggeworfene Lebensmittel als Ursache der Infektion. In Gyönyös gibt es neben Industrieunternehmen auch zahlreiche Lebensmittelbetriebe wie Milch- und Wurstfabriken, in denen auch ausländische Arbeiter beschäftigt sind. Vor einer Einschleppung des Virus durch Saisonarbeitskräfte hatten kürzlich verschiedene Landesbauernverbände gewarnt; im Rheinland wurden deshalb mehrsprachige Informationsblätter mit Verhaltensregeln verteilt.

ASP-Fall im Landesinneren

Auffällig ist, dass der ASP-Fall in Ungarn in der Landesmitte entdeckt wurde und nicht in einer der Überwachungszonen an der Grenze zu Ländern, wo die Tierseuche bereits aufgetreten ist. Dies spricht laut Experten dafür, dass die Übertragung nicht durch Wildschweine, sondern durch unachtsam entsorgte Lebensmittel stattgefunden hat, die mit dem Virus belastet waren. Einen ähnlichen Fall hatte es im vergangenen Sommer in Tschechien gegeben, wo der Fundort der infizierten Wildschweine rund 400 km vom nächstgelegenen ASP-Ausbruchsort in der Ukraine entfernt lag. In Ungarn wurden rund um dem Fundort umgehend Sperr- und Beobachtungszonen eingerichtet.

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