Schweinepest: Das ist zu beachten

Vor dem Hintergrund neuer Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) hat das Bundeslandwirtschaftsministerium auf Maßnahmen zur Seuchenverhinderung hingewiesen. Ein Appell an Verbraucher, Tierhalter, Viehhändler und Jäger.

Vor dem Hintergrund neuer Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Polen und im Baltikum hat das Bundeslandwirtschaftsministerium auf Maßnahmen zur Seuchenverhinderung hingewiesen. Der Appell richtet sich an Verbraucher, Tierhalter, Viehhändler und Jäger.

Das Ministerium betont, dass die ASP über größere Distanzen durch Menschen verschleppt werden könne, insbesondere, wenn Erzeugnisse von infizierten Haus- oder Wildschweinen unachtsam entsorgt würden, zum Beispiel auf Autobahnparkplätzen oder Picknickplätzen.

Für Tierhalter und -händler

Hausschweine und Wildschweine dürften auf keinen Fall mit Küchenabfällen gefüttert werden, warnt das Agrarressort in Berlin. Das sei wegen der Infektionsgefahr ausdrücklich verboten. Tierhalter und Viehhändler sollten sich laut Ministerium beim Umgang mit Schweinen der wachsenden Gefahr einer Verschleppung der ASP bewusst sein und Vorsichtsmaßnahmen einhalten. Dazu zählten insbesondere einfache Biosicherheitsmaßnahmen wie der Zukauf von Schweinen aus Beständen mit einem gesicherten Tiergesundheitsstatus, die Abschottung des Bestandes und der Futterlager gegenüber Wildschweinen sowie die konsequente Reinigung und Desinfektion von Fahrzeugen unmittelbar nach jedem Transport.

Für Jäger

Für Jäger gelte, dass auch Reste von Schweinen, Wildschweinen oder Erzeugnissen mit Schweinefleisch nicht im Wald zum Anlocken von Wildschweinen oder anderen Tieren verwendet werden dürften.

Hintergrund

Die - für Menschen ungefährliche - ASP tritt seit 2014 in Osteuropa und insbesondere in Russland gehäuft auf. Im Osten Polens gab es bei Hausschweinen in den ersten beiden Augustwochen sechs neue Ausbrüche, wobei rund 700 Tiere gekeult werden mussten.

In Litauen und der Ukraine wurden neben infizierten Wildschweinen auch mehrere neue ASP-Fälle im Schweinebestand kleinerer Halter festgestellt. Laut Angaben der EU-Kommission gab es in den Mitgliedstaaten vom 1. Januar bis 7. August dieses Jahres insgesamt 38 Neuausbrüche, von denen Nutzschweine betroffen waren. Die meisten wurden mit 18 Fällen auf Sardinien verzeichnet, gefolgt von Litauen mit elf.

Mit 1412 bestätigten Infektionen war die Zahl in der Gemeinschaft festgestellten ASP-Fälle bei Wildscheinen sehr viel höher. Hier führten der Kommission zufolge Estland mit 666 und Lettland mit 510 Ausbrüchen die Rangliste an.

Auch in Russland wird die Afrikanische Schweinepest zum Problem. Im Oblast Belgorod werden rund 23% der russischen Schweine gehalten. Nicht weit entfernt hat es einen modernen Betrieb getroffen, in dem 18.000 Schweine gekeult wurden. Der Föderale Aufsichtsdienst für die Tier- und Pflanzengesundheit Russlands berichtet, dass auch in Schlachthöfen infiziertes Fleisch gefunden wurde. AgE