Dass die Arbeitstage in der Ernte auch durchaus mal 17 Stunden und länger werden können, das spürt wohl jeder Betriebsleiter in den Knochen. Wie viele Arbeitsstunden sich über das Jahr aber am Ende aufsummieren, haben viele nicht vor Augen – oder wollen es gar nicht so genau wissen.
Die Beratung sagt: dauerhaft durchhalten, ohne die Gesundheit zu gefährden, lassen sich als Betriebsleiter 2400 bis 2800 Arbeitsstunden pro Jahr (AKh).
Die Tabelle zeigt, wie viel Arbeit laut KTBL im Jahr pro Tier und pro Hektar durchschnittlich anfällt. Damit kann jeder selbst überschlagen, wie viel im eigenen Betrieb aufläuft. So kommt ein Milchviehbetrieb mit 120 Kühen samt Nachzucht und 80 ha Futterbau sicherlich mindestens auf seine 5600 AKh pro Jahr, ein Ferkelerzeuger mit 300 Sauen und 50 ha auf 3200 AKh und ein Schweinemäster mit 2500 Plätzen und 100 ha auf 3500 AKh. Und auch im reinen Ackerbaubetrieb mit 200 ha Getreide, 100 ha Mais und 50 ha Kartoffeln werden mindestens rund 4800 AKh anfallen.
Mitarbeiter nötig
Somit kommt etwa der erwähnte Milchviehbetrieb vermutlich nicht mehr als Familienbetrieb klar, sondern benötigt Mitarbeiter. Stellen Sie eine Vollzeitkraft ein, können Sie zwar bei einer Wochenarbeitszeit von 40 Stunden jährlich mit brutto 2088 Arbeitsstunden rechnen.
Davon sind aber Urlaub, Feier- und Krankheitstage abzuziehen. So verbleiben 1700 bis 1800 Netto-Arbeitsstunden.
Der Bedarf an Arbeitskräften auf den Höfen ist also groß – genauso wie der Wettbewerb um mögliche Mitarbeiter. Denn seit Jahren sorgt der demografische Wandel in Deutschland für den größten Arbeitskräftemangel seit dem Zweiten Weltkrieg. Daher wird es auch für landwirtschaftliche Arbeitgeber immer wichtiger, sich aktiv um Mitarbeiter zu bemühen sowie die Vorhandenen zu halten.
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Aus diesem Anlass veranstaltet die Landwirtschaftskammer NRW in Zusammenarbeit mit dem WLAV und dem Lohnbüro der BSB das Seminar „Der motivierte Mitarbeiter – Arbeitskraftmagnet“ am Mittwoch, den 22. November, auf der Deula in Warendorf.
Neben Vorschlägen zur Personalgewinnung und besseren Sichtbarkeit werden rechtliche und tarifliche Rahmenbedingungen beleuchtet, Möglichkeiten dargestellt, Mitarbeiter über finanzielle Anreize zu motivieren und Tipps gegeben, wie eine wertschätzende Kommunikation mit den Mitarbeitern gelingen kann, sodass sie lange im Betrieb bleiben.
Anmeldungen und weitere Infos unter: https://www.wochenblatt.com/fachkraefte
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