BRS-Fachtagung zur Zukunft der Tierhaltung

Mehr Tierwohl – aber nicht mehr Geld?

Wie geht es mit der Tierhaltung weiter, wenn die Anforderungen immer größer werden, die Kunden aber nicht dafür zahlen wollen? Das könnte zur Schicksalsfrage für die deutsche Landwirtschaft werden.

Die heimischen Landwirte suchen händeringend nach Lösungsansätzen, die Wertschätzung für ihre Arbeit und die Wertschöpfung für ihre Produkte zu verbessern. Leicht wird das jedoch nicht. Das wurde bei der Fachtagung des Bundesverbandes Rind und Schwein (BRS) am Montag dieser Woche deutlich. Rund 250 Tierhalter und Fachleute aus Zucht, Beratung und Vermarktung waren in Neumünster zusammengekommen, um mit dem BRS-Vorsitzenden Georg Geu­ecke und Moderator Sönke Hauschild vom Bauernverband Schleswig-Holstein über Wege aus dem aktuellen Dilemma zu diskutieren.

Borchert-Plan als Lösung?

Viele Bauernfamilien fragen sich nämlich, wie es mit ihren Betrieben weiter gehen soll, wenn die Anforderungen an die Tierhaltung immer größer werden und diese die Kosten in die Höhe treiben, während die Zahlungsbereitschaft der Verbraucher nicht mitwächst. Diese Diskrepanz war einer der Gründe zur Einrichtung der sogenannten Borchert-Kommission, die im Auftrag des Bundeslandwirtschafts­ministeriums eine Nutz­tierstrategie mit Zukunftsperspektiven für die heimischen Betriebe entwickeln sollte. Im Kern geht es um einen tierwohlorientierten Um- oder Neubau der Ställe in den nächsten 20 Jahren, bei welchem die Landwirte durch öffentliche Förder­gelder maßgeblich unterstützt werden, um die fehlende Zahlungs­bereitschaft der Verbraucher auszugleichen. Letztlich brauche die Branche Rahmenbedingungen, die eine Weiterentwicklung auf wirtschaftlich sicheren Beinen ermögliche, so Jochen Borchert.

Für diesen Ansatz gab es in den vergangenen Monaten großen politischen Zuspruch. Die konkrete Umsetzung lässt aber mit Blick auf die...