NRW.Engergy4Climate: Viel Zweifel und noch mehr offene Fragen

Das Land NRW beendet seine langjährige Zusammenarbeit mit der EnergieAgentur.NRW und setzt stattdessen auf eine neue Landesgesellschaft. Ist "NRW.Engergy4Climate" mehr als heiße Luft?

Das wurde schnell klar: Wirtschaftsminister Prof. Andreas Pinkwart und Geschäftsführer Ulf C. Reichardt waren gut vorbereitet, als sie die neue Landesgesellschaft „NRW.Energy4Climate“ vorgestellt haben. Trotzdem hinterlassen ihre Aussagen vor allem eins: Zweifel.

Zweifel an der Aufrichtigkeit des Ministers und Zweifel daran, dass das Vorhaben „NRW.Engergy4Climate“ seine hochgesteckten Ziele erreicht:

  • 30 Jahre lang waren sich wechselnde NRW-Landesregierungen mit mehr als 20 zuständigen Ministern einig, dass die EnergieAgentur gute Arbeit leistet. Warum nennt Minister Pinkwart sie nun „ein Provisorium“?
  • Pinkwart begrüßt ambitionierten Klimaschutz. Warum fängt er bei null an, statt auf vorhandenen Strukturen und auf vorhandenem Know-how aufzubauen?
  • Beim Umbau der energieintensiven Industrie setzt Pinkwart auf Wasserstoff. Wo aber soll der zusätzlich benötigte Strom herkommen? Pinkwart lässt das offen. Einen stärkeren Ausbau der Erneuerbaren hält er nicht für erforderlich.
  • Ein Geschmäckle hinterlässt zudem die geforderte Nähe zur Landesregierung. In der Vergangenheit war die EnergieAgentur auch mal Mahner der Politik. War das nicht erwünscht?

Was bleibt ist Hoffnung. Die Hoffnung, dass allen Unkenrufen zum Trotz die vollmundigen Ankündigungen mehr sind als heiße Luft, dass der Minister neben In­dustrie und Großunternehmen die restlichen Akteure nicht vergisst und die Hoffnung, dass Bevölkerung, Verbände, Unternehmen, politische Mitstreiter und Opposition das Vorgehen und die Erfolge der neuen Landesgesellschaft genau beobachten – und wenn nötig massiv einschreiten.

Die Hintergründe erfahren Sie hier:

Mit der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate nimmt die Landesregierung Industrie und Energiewirtschaft in den Fokus. Und der ländliche Raum?