Neulich auf dem Land
In Arbeitsklamotten einkaufen?
Wenn die Zeit drängt, kann die Idee aufkommen nach getaner Arbeit in Arbeitsklamotten einkaufen zu gehen. Doch vielleicht ist es gerade als Landwirt besser, sich vorher nochmal umzuziehen?!
Jeder, der in der Landwirtschaft tätig ist, kennt es: Die Zeit ist knapp und gerade in arbeitsintensiven Zeiten schließen Supermärkte und Tankstellen viel zu früh. Da ist es praktisch, wenn der Laden auf dem Weg nach Hause liegt. Doch Auch ich habe nach dem Gülle fahren oder Melken schon oft im Auto gesessen und das überlegt.
Denn selbst wenn die Klamotten mal sauber geblieben sind oder ich einen Wechsel-Pullover anziehe: Der Geruch setzt sich auf Haut und Haaren fest – auch wenn wir uns spätestens nach einem langen Arbeitstag im Stall oder auf dem Schlepper so an ihn gewöhnt haben, dass wir ihn nicht mehr wahrnehmen.
Im Supermarkt nichts zu suchen
Daher bin ich der Meinung, dass ich nach Gülle riechend nichts im Supermarkt verloren habe. Übrigens ebenso wenig wie andere Handwerker und Handwerkerinnen mit dreckigen Schuhen, Hosen, aus deren Taschen noch Sägespäne fallen, oder Ärmeln, die vor Öl und Fett triefen.
Im Supermarkt kaufen unsere Mitmenschen Lebensmittel, teils unverpackt, von denen wir ihnen zurecht zu vermitteln versuchen, dass sie unter hygienisch einwandfreien Bedingungen produziert wurden. Dazu passt es nicht, als Lebensmittelproduzent dreckig und stinkend das Einkaufserlebnis zu stören – auch wenn die Zeit knapp ist.
Anders sehe ich den Besuch an der Tankstelle. Hier riecht es ohnehin nach Kraftstoff und wir sind schnell wieder weg. Für diese kurze Zeit wird wohl jeder mit meinem Güllegeruch leben können – meine ich.
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