Meine Gedanken zu Weihnachten 2022

Tafeln: Lebensmittel sind Mittel zum Leben

Unser diesjähriger Gastautor zum Weihnachtsfest ist Heinz Öhmann, ehemaliger Bürgermeister in Hemer und Coesfeld und ehrenamtlich bei der „Tafel Coesfeld“ aktiv.

Tag der Lebensmittelverschwendung

18 Mio. Tonnen Lebensmittel für den Müll

von Marit Schröder

Ist das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten, hat die Banane braune Stellen oder wurde einfach zu viel gekocht – allzu häufig landen genießbare Lebensmittel in der Tonne. Wie groß das Ausmaß...

Bereits Mitte November wurden in vielen Städten leuchtende Sterne und Weihnachtsbäume aufgestellt und sogenannte Weihnachtsmärkte eröffnet. Sie sollen schon Wochen vor dem Advent „Weihnachtsatmosphäre“ schaffen und die Menschen anregen, sich Geschenke für die Liebsten zu überlegen und zu kaufen.

Diese Zeichen im öffentlichen Raum weisen auf ein besonderes Fest im Jahreslauf hin, das einzig und allein christlich begründet ist: Weihnachten.

Krippe und Kreuz

Gleichzeitig wurde bekannt, dass während des G7-Außenministertreffens im historischen Friedenssaal im Rathaus von Münster das Kreuz entfernt worden ist. Auch in unserer Stadt hat die Bürgermeisterin nach ihrer Wahl das Kreuz aus dem Ratssaal mit der Begründung entfernt, dass es ein neutraler Raum sein soll und „wir“ einen diversen Rat wollen.

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat das Kreuz als religiöses und kulturelles Symbol bezeichnet, das in den vom Christentum geprägten Ländern Europas ein wichtiges Element einer gemeinsamen Identität ist. Auch Weihnachten ist solch ein christlich geprägtes „Element“, das gemeinsame Identität schafft: in den Familien und in aller Öffentlichkeit.

Engagement trotz unglaublicher Vorgänge in den Kirchen

Völlig unabhängig von unglaublichen Vorgängen in der katholischen, aber auch in der evangelischen Kirche engagieren sich weiterhin Millionen Menschen aus christlicher Motivation heraus ehrenamtlich. Eine Vielzahl von Institutionen ist von Menschen aus christlichem Glauben heraus gegründet worden: Caritas, Diakonie und viele mehr. Und es sind gerade Christen, die sich sozialkaritativ, aber auch zur Rettung der Schöpfung im Umweltschutz, im Klimaschutz oder für die Rettung von Lebensmitteln engagieren.

Gerade vor Weihnachten sollten wir uns im Klaren sein, dass wir trotz aller Probleme in einer wirklichen Überflussgesellschaft leben: Nicht nur, dass wir uns zu Weihnachten gegenseitig mit Geschenken überschütten, die wir eigentlich gar nicht gebrauchen. Sondern gleichzeitig kommt eine Fülle von Lebensmitteln auf den Markt, die immer noch zu einem beachtlichen Teil am Ende vernichtet anstatt als „Mittel zum Leben“ verwendet werden.

Tafeln: Hilfe für 2 Mio. Menschen

Etwa 60.000 Helferinnen und Helfer sind in Deutschland in 960 Tafeln organisiert und vielfach gerade auch aus christlicher Motivation heraus tätig, um jährlich rund 265.000 t Lebens­mittel zu retten und an über 2 Mio. Menschen weiter­zugeben, die nachweislich sozial bedürftig sind. Hier dürfen und können wirklich alle, Christen und Nichtchristen, daran mitwirken, dass wir nicht „Mittel zum Leben“ vernichten und dass ohne Unterschied des Glaubens, der Weltanschauung oder der sexuellen Ausrichtung den Menschen in ihrer Bedürftigkeit geholfen wird.

Auch und gerade dafür steht das christliche Kreuz: den Menschen in seiner Individualität, in seiner Einzigartigkeit zu sehen und – wie das Kind in der armseligen Krippe – die Bedürftigen von heute mit den „Mitteln zum Leben“ zu unterstützen und keine Gabe Gottes der Vernichtung anheimzustellen. Auch damit kann die friedensstiftende Botschaft von Weihnachten, kann das Kind in der Krippe für jeden Menschen zur Quelle der Hoffnung werden.

Unser Gastautor Heinz Öhmann war Bürgermeister in Hemer und Coesfeld und ist ehrenamtlich bei der „Tafel Coesfeld“ aktiv.

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