Künstliche Gletscher im Himalaya
{{::gallery::standard::
::}}
„Eisstupas“ heißen die weißen Kegel, mit deren Hilfe im Himalaya-Gebiet Schmelzwasser für die trockenen Frühjahrs- und Sommer-monate gespeichert wird. Das Wasser wird dringend benötigt. Denn mancherorts fallen weniger als 200 mm Regen pro Jahr – bei bis zu 40 °C im Sommer. In ihrer Form erinnern die Stupas an die buddhistischen Bauwerke, die typisch für die Region sind.
In der Winterzeit, bei bis zu –30 °C, spritzt aus dem mittig verbauten Rohren Wasser, das auf der hölzernen und stählernen Unterkon-struktion gefriert. Steigen die Außentemperaturen, schmelzen die bis zu 50 m hohen Stupas langsam ab. Jede von ihnen gibt so bis zu 10 Mio. l gespeichertes Wasser frei. Das reicht aus, um etwa 10 ha Land zu bewässern und hilft über die Trockenphase hinweg. Denn erst im Sommer, mit Einsetzen der Gletscherschmelze, steht wieder Wasser für die landwirtschaftliche Produktion zur Verfügung.
Weniger Verdunstung in LA
Vor acht Jahren ließen die Behörden in Los Angeles etwa 96 Mio. schwarze, hohle Bälle in das Sylmar-Wasserreservoir kippen. Sie sollten verhindern, dass wichtiges Trinkwasser für die Metropole verdunstet oder Algen darin wachsen. Schätzungen gehen davon aus, dass dank der apfelgroßen Bälle jährlich rund 1,15 Mio. m³ Wasser weniger verdunsteten. Forscher rechnen dagegen, dass für die Produktion der Plastikkugeln Rohöl, Erdgas und Strom verbraucht wurden – und in der Summe bis zu 2,9 Mio. m³ Wasser. Die Idee, Wasserverluste zu reduzieren, rechnet sich demnach erst nach rund dreijähriger Nutzung.
Meerwasser im Glas
Aufgrund des Wassernotstands 2008 in Israel, entwickelte die Regierung einen Masterplan für die Wasserwirtschaft. Heute stehen fünf der zwölf weltweit größten Meerwasserentsalzungsanlagen in Israel. Eine von ihnen produziert mehr als 500 000 m³ Frischwasser am Tag und versorgt so rund 1 Mio. Menschen. Der nationale Masterplan beinhaltet nicht nur Ideen zur Wassergewinnung, sondern auch zur Wiederverwendung von Abwasser. Mehr als drei Viertel des sogenannten Grauwassers, den fäkalienfreien Abwässern aus Bädern, Waschmaschinen und Co., wird gesäubert und zur Bewässerung von Plantagen und Feldern genutzt. Das hat Vorteile für die Landwirte. Denn anders als Regen oder Quellwasser steht Abwasser immer in konstanter Menge zur Verfügung. In den Städten versucht man außerdem, Wasserverluste zu vermeiden. Durch Detektoren an Hydranten werden Leckagen in Rohrleitungen lokalisiert und anschließend behoben. So versickern in den Städten nur rund 10 % des Trinkwassers aus undichten Rohren. Zum Vergleich: In London geht rund ein Viertel verloren.
Lesen Sie mehr: