Die Ausnahmegenehmigung, Gülle mit einem Pendelverteiler auf dem Grünland ausbringen zu dürfen, läuft im Februar 2025 aus. Ab dann müssen Grünlandbewirtschafter Technik einsetzen, die Gülle bodennah und streifenförmig auf oder in der Grasnarbe ablegt. Dafür kommen Schleppschlauch oder -schuh, Scheibeninjektor oder der neue Rohrverteiler oder der neue Schleppfix infrage. Doch nicht alle Techniken eignen sich für das Gülleverteilen in hügeligem Gelände mit starker Hangneigung. Schon deshalb konnte es auf einer Maschinenvorführung der Landwirtschaftskammer NRW in Brilon keine klare Empfehlung geben.
Die während der Vorführung festgestellten Ammoniakemissionen variierten stark. Neben der eingesetzten Technik kann auch eine Bearbeitung der Gülle die Ausgasung von Ammoniak deutlich reduzieren. Ansäuern beispielsweise minderte den Ammoniak-Gehalt in der Luft bei gleicher Verteiltechnik von 21,5 ppm auf 5,0 ppm. Das Separieren senkte den Wert von 12,0 ppm auf 7,5 ppm. Da nach der Ausbringung mit dem Möscha-Verteiler 33,0 ppm gemessen wurden, wird das mögliche Einsparpotenzial deutlich.
Schleppfix mit einfachem Aufbau
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Scheibeninjektor mit ganz schmalem Band
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Gülleansäuern für weniger Emissionen
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Gülle: Stickstoff verdoppeln
Drastische Emissionsreduktion und bessere Ernteerträge mittels aufbereiteter Gülle – und das nur mithilfe von Luft und Strom – vielleicht sogar aus der eigenen PV-Anlage. Zumindest verspricht das die „ProManure E2950“ Gülleanreicherung von GEA.
GEA geht bei der Gülleanreicherung neue Wege. Das „ProManure E2950“ ist ein Plug-and-Play-System, das sich zwischen Stall und Güllebehälter integrieren lässt. Untergebracht in einem Überseecontainer produziert es pro Tag bis zu 12 m³ NEO (nitrogen enriched organic fertilizer), also mit Stickstoff angereicherten organischen Dünger. Die Kosten für Technik und Installation liegen laut Hersteller bei 250 000 € netto zzgl. Montagekosten von 4000 bis 10 000 €, je nach Aufbau des Betriebsgeländes.
Bevor die Gülle dem System zugeführt werden kann, muss sie separiert werden. So lässt sie sich besser verarbeiten und verstopft zum Beispiel keine Ventile. Mithilfe eines Kompressors werden Sauerstoff und Stickstoff aus der Luft gebunden und in Stickoxide umgewandelt. Diese werden dann mittels Plasmatechnologie der Gülle zugeführt. Dadurch verdoppelt sich der Stickstoffgehalt der Gülle; gleichzeitig sinkt der pH-Wert. Das verbessert die Pflanzenverträglichkeit und ermöglicht die direkte Aufnahme des Stickstoffs durch die Wurzeln, teilt der Hersteller mit. Zudem erhöht dieser Prozess den Ammoniakgehalt in der Gülle, reduziert Methanemissionen maßgeblich und ermöglicht ein geruchsarmes Ausbringen der Gülle.
Der Strombedarf pro produziertem m³ Gülle liegt bei 80 kWh. Durch die Verwendung des Produkts kann der betriebliche CO2-Fußabdruck um bis zu 30 % verringert und können die Ernteerträge um bis zu 40 % gesteigert werden, erklärt GEA.
Die behandelte Gülle muss zwar separat gelagert werden, lässt sich aber mit zugelassener Technik problemlos ausbringen. Die versprochene Emissionsreduktion ist allerdings nur mit frischer Gülle umsetzbar. Das Verfahren lässt sich besonders effektiv in Milchviehbetrieben mit Fallschieber und Güllevorgrube integrieren.
Separierte Gülle hat weniger Emissionen
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Rohrverteiler aus dem Allgäu
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