Der Puma gehört bei CaseIH zu den „Brot und Butter“-Traktoren. Die große Baureihe, bestehend aus „CVXDrive 185-260“ und „Multicontroller 185-220“, wurde zu dieser Saison um den Puma 260 mit bis zu 302 PS erweitert. Unser Kurzfahrbericht beschreibt den Schlepper sowie Details, die auch in den anderen Modellen dieser Serie zu finden sind.
302 PS mit Boost
Die Typenreihe Puma gibt es seit 2007 in der Schaltversion und seit 2009 mit stufenlosem Getriebe. Die aktuelle Modellpflege umfasst unter anderem eine größere und leise Kabine, mehr Möglichkeiten, individuelle Einstellungen vorzunehmen sowie die integrierte AFS Connect Telematik.
Der Puma 260 ist nun das Flaggschiff der roten Raubtiere mit dem langen Radstand von 2,88 m. Sein 6,7-Liter-FPT-NEF-Sechszylindermotor der Abgasstufe V liefert 260 PS Nenn- und 280 PS Maximalleistung. Mit Boost, der bei Zapfwellen-, Hydraulik- und Transportarbeiten aktiv ist, sind es 302 PS.
Um dem auch in den anderen Modellen verbauten Sechszylinder die nötige Mehrleistung zu entlocken, haben die Ingenieure ihm einen Turbolader mit variabler Geometrie spendiert. Zu erkennen ist das an der kleinen „Beule“ in der rechten Seitenverkleidung. Das maximale Drehmoment von 1250 Nm erreicht der Motor bei 1500 U/min, die Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h bei 1550 Motorumdrehungen.
Mit 470 Liter Diesel und 54 Liter AdBlue in den Tanks sind auch lange Schichten ohne Nachtanken gesichert. In die größeren Tanks hat Case auf der Fahrerseite unter anderem einen Auszug für einen vollwertigen Werkzeugkasten sowie eine Ablage für Unterlenkerkugeln und anderes Material integriert. Das Batteriefach befindet sich auf der rechten Seite hinter dem Aufstieg zur Seitenscheibe.
Neue Getriebeteile aus eigener Schmiede
Mehr Leistung führt zu einer größeren Belastung der Bauteile. Besonders das Getriebe muss darauf ausgelegt sein. Das Case-CVX-Getriebe mit vier mechanischen Fahrbereichen hat nun einen größeren und leistungsfähigeren Hydrostaten, mit 125 statt 110 l/min wie bisher sowie ein verbesserte Verzahnung und Oberflächenbehandlung der Zahnräder. Das war unter anderem nötig, um den Geräuschpegel weiter zu drücken, aber auch, um die Kräfte der nun maximal 2,05 m hohen Räder zu verkraften.
In die Abteilung Geräuschminderung gehört auch die veränderte Positionierung der Parkbremseinheit vom hinteren Kabinenteil auf die Innenseite des linken Hinterrades.
Das zulässige Gesamtgewicht des Puma 260 beträgt 15 t, dazu war auch eine neue Hinterachse sowie das Aufrüsten der Vorderachse auf das Niveau der Klasse 4.5 erforderlich. Damit können nun vorne Räder bis 1,3 m Durchmesser montiert werden. Die zwei kleinen Pumas behalten allerdings die 4.0- Achse, bei den Modellen 220 und 240 kann der Kunde wählen.
Alles für den Komfort
In der Kabine zeigen die geräuschsenkenden Maßnahmen Wirkung. Subjektiv ist der Geräuschpegel nicht nur im Leerlauf, sondern auch unter Last sehr niedrig – Case gibt 66 dB(A) an.
Darüber hinaus bietet die neue Kabine 8 % mehr Volumen als das Vorgängermodell. Nachgemessen haben wir nicht, aber das Raumgefühl in der Kabine ist gut. Nicht zuletzt wegen der großflächigen Verglasung. Die 11 % mehr Glasfläche sind auch Voraussetzung für die gute Rundumsicht vom Arbeitsplatz aus.
Große Glasflächen bedeuten jedoch auch mehr Hitze in der Kabine. Dem arbeiten die Konstrukteure mit einer intelligenten Klimaanlage entgegen. Je nachdem, wo die Anlage die größte Wärmeentwicklung registriert, werden die Ausströmer mit mehr oder weniger gekühlter Frischluft versorgt.
Eine neue Multifunktionsarmlehne bietet unter anderem bis zu acht zuweisbare Funktionstasten sowie einen Dreh- und Druckknopf für die alternative Menünavigation und Funktionsauswahl.
Für die Kabinenfederung bietet Case drei Optionen: Serienmäßig erhalten Kunden eine mechanische Federung der Arbeitsplattform. Eine semiaktive, hydraulische Variante, die zudem individuell einstellbar ist, bringt mehr Komfort und kostet laut Liste rund 3000 €.
Für weitere etwa 6000 € liefert Case die Advanced Vehicle Suspension (AVS). Ein System, bei dem unter anderem ein Gyroskop in der Vorderachse Fahrbahnunebenheiten erkennt und an eine Rechnerbox weiterleitet. Die koordiniert die semiaktive Kabinenfederung, die Schwingungstilgung des Heckhubwerkes und die Vorderachsfederung bzw. steuert sie so an, dass Unebenheiten bestmöglich ausgeglichen werden. Ob und wie gut das funktioniert, konnten wir leider nicht testen – die Maschinen standen noch nicht zur Verfügung.
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