Afrikanische Schweinepest (ASP) ernst nehmen

Die ASP bleibt gefährlich

Vor drei Jahren gab es den ersten Fall von ASP in Deutschland. Es folgten mehr als 5500 Ausbrüche bei Wild- und bislang acht Fälle bei Hausschweinen. Die Seuche bleibt daher eine ständige Gefahr.

Auch wenn die Afrikanische Schweinepest (ASP) derzeit nicht täglich in den Schlagzeilen ist, bleibt die Tierseuche eine große Bedrohung für die heimische Landwirtschaft. Sorgen bereitet den Wissenschaftlern unter anderem die aktuell starke Verbreitung der ASP in einigen Balkanstaaten. Wie Prof. Dr. Carola Sauter-Louis vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) in der vergangenen Woche bei einer Fachtagung des Verbundes Transformationsforschung agrar Niedersachsen (trafo:agrar) in Melle erklärte, greift die Seuche momentan vor allem in Kroatien und Bosnien-Herzegowina um sich. Nach den ersten ASP-Fällen Ende Juni wurden in den beiden Ländern bis Ende August fast 1200 Ausbrüche registriert – und das fast ausschließlich bei Hausschweinen!

Biosicherheit ernst nehmen

Die Seuche scheint sich dabei auch deshalb so rasch auszubreiten, weil es um die Biosicherheit und das Gefahrenbewusstsein in der Region nicht gut bestellt ist: Prof. Sauter-Louis berichtete von nur zögerlich gemeldeten Verdachtsfällen, vergrabenen Schweinen und Hausschlachtungen infizierter Tiere. Es gäbe viele direkte und indirekte Kontakte zwischen den Betrieben und kaum wirksame Schutzmaßnahmen in den zahlreichen Hinterhofhaltungen.

Besonders alarmierend ist es dann, wenn bei Kontrollen auf der Autobahn Fleisch und Rohwurst zweifelhafter Herkunft gefunden werden, wie zuletzt bei einem rumänischen Kleintransporter in Sachsen. Schließlich könnte das Virus auf diesem Weg leicht in bislang noch nicht betroffene Gebiete fernab der Wildschwein-ASP-Zonen im Osten Deutschlands gelangen.

Die heimischen Schweinehalter sind also gut beraten, wachsam zu bleiben und ihre Betriebe möglichst gut gegen das Virus abzuschotten. Dass es hier noch Steigerungspotenzial gibt, zeigt...