Kreisverbandstag des WLV Warendorf

„Der Bürger will Tierwohl, der Konsument Billigfleisch“

Exportieren wir die unschönen Seiten der Produktion für hohe Produktionsstandards vor Ort? Dr. Andreas Möller über ein Auseinanderklaffen von Moral und Handeln.

Landwirtschaft, Chemieindustrie oder Maschinenbau: All diese Bereiche verbindet ein Phänomen. Das gesellschaftliche Wissen zur Produktion wird immer kleiner. Gleichzeitig steigen die Ansprüche: Keine emissionsintensive Produktion in Deutschland. Weniger, am besten gar kein, Pflanzenschutzmitteleinsatz. Wenn Fleisch, dann nur nach hohen Tierwohlstandards. Dr. Andreas Möller, Journalist und Kommunikationschef beim Maschinenbauer Trumpf, leitet diese Entwicklung als ein Phänomen unserer Zeit her. „Die Gesellschaft entfremdet sich zunehmend von der Produktion, stellt aber gleichzeitig immer höhere Forderungen an diese“, so Möller auf dem Warendorfer Kreisverbandstag in Ahlen am Freitag dieser Woche.

Tierwohl versus Billigfleisch

Für den Agrarsektor ließe sich das in etwa so durchdeklinieren: Die Leistung der Landwirtschaft wird in Deutschland schon längst nicht mehr an ihrer eigentlichen Leistung – einer verlässlichen Lebensmittelproduktion – gemessen, so Möller. Eigentlich tertiäre Faktoren wie Beiträge zu Klima- und Artenschutz oder Tierwohl seien längst das gesellschaftliche Maß der Dinge.

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