Pressespiegel

Das sagen andere Medien zu Pennys "Wahre Kosten"-Aktion

Der Discounter Penny hebt für eine Woche die Preise für neun Produkte an. Der Aufpreis soll die durch die Herstellung verursachten Umweltschäden widerspiegeln. So kommentieren Pressevertreter.

Wirtschaftswoche

Das ist eine gelungene Marketingaktion, zweifellos. Ohne große Kampagne verschafft der Rewe-Ableger sich so ein nachhaltiges Image. Ein bisschen verlogen aber ist die Masche dennoch.
Dabei ist gegen die Berechnung der „wahren Kosten“ zunächst kaum etwas einzuwenden. Viel wichtiger ist die Frage, welche Botschaft Aktionen wie die von Penny grundsätzlich vermitteln. Der Konzern wird schon nächste Woche wieder zu den alten, niedrigen Preisen zurückkehren. Und bedient damit letztlich wieder mal das Bild vom sparsamen deutschen Kunden, der einfach nicht bereit ist, für Essen viel Geld auszugeben. Was in der Schlussfolgerung heißen soll, dass den Konzernen wie Penny letztlich die Hände gebunden sind: Solange der Deutsche knausert, können auch sie nicht die Welt retten.
Aber sind es wirklich die Kunden allein, die die richtige Entscheidung treffen müssen? Nein, damit machen die Konzerne es sich zu einfach. Dem Klima nützt es kaum, wenn statt einem Prozent aller Konsumenten plötzlich 1,2% ihre Lebensmittel im Hofladen kaufen. Und umso mehr, wenn die Mindeststandards in der konventionellen Landwirtschaft erhöht werden.
Noch mehr Regeln, mögen Landwirte und Landwirtinnen stöhnen. Ihre Branche leidet schon jetzt unter enormem Preisdruck. Doch das muss nicht so sein. Mehr Nachhaltigkeit ist finanzierbar, nur der Wille der Politik fehlt. Im europäischen Topf für die Landwirtschaft steckt viel Geld, 387 Milliarden für die Jahre 2021 bis 2027, das sind 31% des gesamten...