Kulturen wie Kartoffeln und Gemüse liefern nur dann gute Erträge und Qualitäten, wenn ihr Wasserbedarf jederzeit gestillt wird. In einigen Abnahmekontrakten ist eine Bewässerung sogar verpflichtend gefordert, um Qualitäten zu sichern.
Natürlicher Wasserspeicher
Üblicherweise fallen in Deutschland etwa 700 mm Niederschlag im Jahr. Diese Menge reicht eigentlich aus, da viele Böden Wasser gut speichern können. Aber auf Standorten mit geringerer Bodenqualität reicht die Wasserspeicherkapazität kaum aus, um zuverlässig gute Erträge mit hoher Qualität zu liefern. Da helfen auch ackerbauliche Maßnahmen nur eingeschränkt. Vor allem eine ungleichmäßige Verteilung der Niederschläge führt dann in Kartoffeln zu empfindlichen Einbußen.
Erfahrener Bewässerer
Genau mit diesen Problemen hat Norbert Wöstmann aus Herzebrock in jedem Jahr zu kämpfen. Auf dem Betrieb mit sehr leichten Böden hat der Kartoffelbau eine lange Tradition. Mit seiner großen Erfahrung ist Wöstmann erfolgreich im Markt für Qualitätsspeisekartoffeln angesiedelt. Das gelingt aber nur deshalb, weil er seine Kunden zuverlässig mit immer hoher Qualität beliefern kann.
Diese fußt neben dem fachlichen Können auf eine ausreichende Bewässerung, die seit Jahrzehnten mit Beregnungskanonen auf dem Betrieb für stabile Erträge sorgt. So kann der Kartoffelspezialist die dafür notwendigen Nährstoffmengen genau zuteilen. Gleichzeitig fallen die Nährstoffreste nach der Ernte ziemlich gering aus: Nährstoffe können das Grundwasser kaum verunreinigen, so fällt der sogenannte „Grauwasseranteil“ sehr gering aus.
Wasserkanonen haben aber einen gewichtigen Nachteil: Sie schleudern das Wasser weit durch die Luft. Dabei verdunstet ein Teil bereits in der Luft, ein anderer noch an der Bodenoberfläche. Außerdem ist der Energieaufwand für die Pumpen, um große Wurfweiten zu erzielen, extrem hoch.
Wenig Wasser auf den Acker
Wöstmann hat vor Kurzem damit begonnen, die für die Bewässerung notwendige Wassermenge mit neuen Techniken deutlich zu verringern. Erste positive Erfahrungen hat er mit Tropfschläuchen gesammelt. Diese verlegt er beim Anhäufeln der Dämme 3 cm tief in die Dammkrone. Der Wasserspareffekt hat ihn völlig von dem System Tropfschlauch überzeugt. Doch Wöstmann sieht zwei relevante Nachteile:
Die notwendigen Investitionssummen sind beachtlich.
Noch schwerer wiegt der Arbeitsaufwand, da er die Schläuche in jedem Kartoffeljahr neu verlegen und vor der Ernte wieder einsammeln muss.
Letzteres entfällt bei dem neuen System der Unterflur-Tropf-Bewässerung. Die deutlich stabileren Tropfschläuche liegen etwa 40 cm unter der Bodenoberfläche direkt im Wurzelbereich. Feuchtesensoren unterstützen bei der Dosierung der Wassermengen, sodass sich nach ersten Erfahrungen die benötigte Wassermenge unter Umständen stark verringert.
Pegelbrunnen der Wasserkooperationsberatung bestätigen, dass Nährstoffreste kaum in das Grundwasser gelangen.