Stallumbau zu Haltungsstufe 3

Altgebäude pfiffig genutzt

Mit Einfallsreichtum und gebrauchter Technik hat Julian Pfaar aus Niedenstein-Kirchberg seinen Schweinemaststall für die Haltungsstufe 3 umgebaut.

Wie lassen sich die vorhandenen Gebäude auf dem Hof mit vertretbarem Aufwand so umgestalten, dass ich sie auch künftig sinnvoll für die Schweinehaltung nutzen kann?“ Diese Frage hat Julian Pfaar in den vergangenen Jahren regelmäßig beschäftigt. Der junge Landwirt bewirtschaftet zusammen mit seinem Vater Dieter im nordhessischen Niedenstein-Kirchberg einen vielseitig aufgestellten Betrieb unter anderem mit Ackerbau und Grünlandwirtschaft sowie Roll­rasen­produktion und Schweinemast.

Haltungsform 3 als Ziel

Bis vor etwa zweieinhalb Jahren waren an der Hofstelle in Ortsrandlage gut 300 Mastschweine in Buchten zu je 20 bis 25 Tieren in einem konventionellen Warmstall auf Vollspaltenboden untergebracht. Heute sind es in etwa genausoviele Tiere. Diese laufen jedoch in zwei Großgruppen mit Sortierschleuse und eingestreutem Außenklimabereich.

„Das entspricht der Haltungsform 3 mit mindestens 40 % mehr Platz als gesetzlich vorgeschrieben sowie Beschäftigungsmaterial plus Stroh“, erklärt Julian Pfaar: „Bis wir soweit waren, wurden allerdings mehrere Varianten geprüft, diskutiert und wieder verworfen.“

Dass es eine Haltung mit Einstreu werden sollte, war klar, denn die Edeka Hessenring als regionaler Lebensmittelhändler sucht Strohschweine für ihr Premiumsegment. Familie Pfaar wollte aber keinen Neubau, sondern die vorhandenen Altgebäude weiter nutzen. Schließlich hatte man erst vor wenigen Jahren die Lüftungstechnik im Schweinestall erneuert, die Futter­automaten ersetzt und den Spalten­boden ausgetauscht.

Großbuchten als Lösung

Vor diesem Hintergrund suchte Julian Pfaar ein System, bei dem sich der vorhandene Stall mit einer Haltung auf Stroh kombinieren ließ. Die ersten Überlegungen gingen dahin, die bisherigen Mastabteile durch sogenannte Pigports zu ergänzen. Dann hätte er aber nicht alle Tiere als „Strohschweine“ aufziehen können. Und der Stall wäre mit den vielen unterschiedlichen Buchten zudem sehr kleinstrukturiert geworden.

Viel besser gefiel ihm das „Aktivstall“-System von Familie Mörixmann aus Hilter im Osnabrücker Land. Dieses bietet den Schweinen unterschiedliche Stroh- und Spaltenbodenbereiche, die sie selbst frei wählen können. „So etwas passt doch gut in unsere Überlegungen“, fand der junge Betriebsleiter.

Spätestens zum Verkauf müssen die Schweine jedoch separiert werden. Deshalb arbeiten Großgruppensysteme in der Regel mit Sortierschleusen. Diese fehlten im Stall Pfaar noch. Doch als das Angebot des Stalltechnikanbieters kam, war die Ernüchterung groß: „So wird das nichts mit einer wirtschaftlich tragfähigen Schweinehaltung“, dachte Julian Pfaar beim Blick auf die Investitionssumme allein für die Sortiertechnik.

Gebrauchte Technik

Doch so leicht wollte...