Tierhaltungskennzeichnung

Verpflichtende Kennzeichnung für Schweinefleisch

Agrarminister Cem Özdemir versucht, die Tierhaltungskennzeichnung jetzt mit Druck durchzubringen. Alle strittigen Themen von der Finanzierung bis zum Baurecht werden hintenangestellt.

Es gab wenige Überraschungen, als Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) am Dienstagmorgen seine Eckpunkte für die Einführung einer verpflichtenden staatlichen Tierhaltungskennzeichnung öffentlich vorstellte. Das Konzept konzentriert sich auf die schon durchgesickerten fünf Haltungsformen. Sie beziehen sich zunächst nur auf die Schweinemast.

Fünf Haltungsformen

  1. Haltungsform Stall: Die Haltung während der Mast erfolgt entsprechend der gesetzlichen Mindestanforderungen.
  2. Haltungsform Stall + Platz: Den Schweinen steht mindestens 20 % mehr Platz im Vergleich zum gesetzlichen Mindeststandard zur Verfügung. Die Buchten sind durch verschiedene Maßnahmen strukturiert. Dies können etwa Trennwände, unterschiedliche Ebenen, verschiedene Temperatur- oder Lichtbereiche sein.
  3. Haltungsform Frischluftstall: Den Schweinen wird innerhalb des Stalls ein dauerhafter Kontakt zum Außenklima ermöglicht. Dies wird erreicht, indem mindestens eine Seite des Stalls offen ist, sodass die Tiere Umwelteindrücke wie Sonne, Wind und Regen wahrnehmen können. Zudem steht ihnen mindestens 46 % mehr Platz im Vergleich zum gesetzlichen Mindeststandard zur Verfügung.
  4. Haltungsform Auslauf/Freiland: Den Schweinen steht ganztägig, mindestens jedoch acht Stunden pro Tag, ein Auslauf zur Verfügung bzw. sie werden in diesem Zeitraum im Freien ohne festes Stallgebäude gehalten. Zudem steht ihnen mindestens 86 % mehr Platz im Vergleich zum gesetzlichen Mindeststandard zur Verfügung.
  5. Haltungsform Bio: Die Lebensmittel wurden nach den Anforderungen der EU-Ökoverordnung (EU) 2018/848 erzeugt. Das bedeutet für die Tiere eine noch größere Auslauffläche und noch mehr Platz im Stall gegenüber den anderen Haltungsformen.

„Wir machen das jetzt!“, gab sich Özdemir entschlossen. Die Tierhaltungskennzeichnung könne nicht länger warten. Er wünsche sich, „dass gutes...


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