Zum 100.Geburtstag der Agrarlehre in Soest gratulierten am Freitag Gäste aus Düsseldorf und Berlin. NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen dankte dem Fachbereich Soest für seine praktische Forschung und Lehre.
Sie versprach sich mit ihrem Ministerium auch in Berlin und Brüssel weiterhin für die Planungssicherheit der landwirtschaftlichen Betriebe einzusetzen. Dabei skizzierte sie ein Gegenangebot zum Plan der EU, Pflanzenschutz zum Teil komplett zu verbieten. Kooperation vor Ordnungsrecht seien ihr dabei sehr wichtig.
Mehr Nachhaltigkeit wagen
Dr. Ophelia Nick, Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerin, forderte einen stärkeren Wandel der Landwirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit. Nur so ließe sich Klimaschutz, Biodiversität und Ernährungssicherheit in Einklang bringen.
Für sie sind gerade die Agrarfakultäten der Ort, wo Lösungen gemeinsam mit den Landwirtinnen und Landwirten gefunden werden.
Landwirtschaft 2030
Dekan Prof. Wolf Lorleberg skizzierte, was die Landwirtschaft im Jahr 2030 ausmachen werde. Als zentrale Aspekte für eine zukunftsfähige Landwirtschaft sah er ein unternehmerisches Denken, eine Offenheit für innovative Betriebsmodelle, die nachhaltige Intensivierung für eine Sicherung der Versorgung mit Lebensmitteln sowie ein ganzes Paket an umsichtigen Maßnahmen zum Schutz von Nutztieren, Diversität, Klima und Umwelt.
Drei neue Studiengänge
Als Antwort darauf wird es in Soest frühestens ab dem Wintersemester 2023/24 drei neue Bachelor-Studiengänge geben. Neben dem Bachelor in Agrarwirtschaft wird es einen Bachelor „Nachhaltige Ernährungssysteme“, einen Bachelor „Ökologie und Nachhaltigkeitsmanagement“ und einen Bachelor „Data Science für Agrarwirtschaft“ geben.
Mit dieser neuen Ausrichtung legt die Lehre und Forschung in Soest den Fokus stärker auf die gesamte Wertschöpfungskette sowie auf die Bioökonomie und die Herausforderungen von Umwelt- und Klimaschutz.
Soester Agrarpreis
Traditionell wurde im Rahmen des Agrarforums der mit 1.000 € dotierte Soester Agrarpreis verliehen. Damit zeichnet der Ehemaligenverband „Susatia“ Studierende aus, die ihr Studium der Agrarwirtschaft in Regelstudienzeit, mit überdurchschnittlich guten Noten abgeschlossen und sich darüber hinaus in der studentischen Gemeinschaft engagiert haben.
Siegerin aus dem Siegerland
Der Preis geht in diesem Jahr an Kathleen Afflerbach. Während ihres Studiums war die aus Bad Berleburg stammende Absolventin als Semestersprecherin aktiv und hat sich im Rahmen eines studentischen Hilfsprojekts für drei Monate in Südafrika engagiert.
Ihre Bachelor-Arbeit zum Thema „Einfluss der Tränkeschalen-Hygiene auf die Gesundheit und Entwicklung von Mastkälbern“ wurde mit der Gesamtnote 2,0 bewertet. In naher Zukunft möchte sie den elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb weiterentwickeln.
Dialog mit Verbrauchern
Der Dialog mit den Verbrauchern ist ihr wichtig. „Landwirtschaft leben, das ist ein Herzensthema von mir. Mit Verbraucherinnen und Verbrauchern reden ist eine große und wichtige Aufgabe, Wie läuft landwirtschaftliche Produktion eigentlich ab und zu welchen Bedingungen? Darüber müssen wir aufklären“, so die Preisträgerin.
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