Unter feuchten Bedingungen wie aktuell ist es kaum möglich, Wurzelunkäuter wie Quecke mechanisch zu beseitigen. Außerhalb von Wasser- und Heilquellenschutzgebieten kann man in diesem Herbst noch eine Bekämpfung mit glyphosathaltigen Produkten durchführen. Diese muss sich auf Teilflächen beschränken.
Klassisch finden sich Quecken an Feldgrenzen, an denen nicht vollständig geackert werden kann. Für eine gute Wirksamkeit sollten die Ungräser drei frische Blätter gebildet haben. Zugelassen für die beschriebene Indikation sind unter andrem folgende Produkte:
- Produkte mit 360 g/ha Wirkstoff und einer max. Aufwandmenge von 5 l/ha: Amega 360, Durano TF, Plantaclean Label SX, Taifun forte, Touchdown Quattro, …
- Produkte mit 480 g/ha Wirkstoff und einer max. Aufwandmenge von 3,75 l/ha: Roundup power Flex
SSA steigert die Wirkung
Durch eine Zugabe von 2,5 bis 5 kg/ha SSA (Schwefelsaures Ammoniak) auf 100 l/ha Wasser ist eine Wirkungssteigerung möglich. Je härter oder je eisenhaltiger das Wasser, desto größer sind die Effekte. Aber selbst wenn mit Regenwasser behandelt wird, konnte die Wirkung in unseren Versuchen noch um 10 % gesteigert werden. Die Mehrwirkung zeigte sich auch bei sogenannten Premiumprodukten.
Bis 20 °dH sind 2,5 kg SSA/100 l Wasser ausreichend. Darüber sollten die Aufwandmenge, bis auf 5 kg/100 l Wasser angehoben werden. Die Wassermenge sollte bei 150 l/ha liegen. Das SSA bindet zweiwertige Kationen und sollte immer vor dem Glyphosat in den Tank gegeben werden.
7 bis 14 Tage Einwirkzeit erforderlich
Damit der Wirkstoff in die Rhizome abgeleitet werden kann, sollte man den Pflanzen mindestens sieben Tage Zeit lassen. Diese Zeit wird unabhängig vom Produkt gebraucht. Bei kühlen Bedingungen sollten 10 bis 14 Tage zwischen der chemischen und einer nachfolgenden, mechanischen Behandlung ins Land gehen.
Weitere Möglichkeiten auf nicht drainierten Flächen
Reine Glyphosatprodukte wirken gut gegen Gräser. Sind auch Unkräuter wie Acker-/Zaunwinden, Disteln oder Landwasserknöterich zu bekämpfen, ist Kyleo das deutlich bessere Produkt. Kyleo darf allerdings nicht auf drainierten Flächen zum Einsatz kommen und der enthaltene Wirkstoff 2,4-D erfordert Wartezeiten: Zwischen Anwendung und Saat der Folgekultur sind die folgenden Abstände einzuhalten:
Mais: 1 Tag; Getreide: 3 Tage; Sorghum und Gräser: 7 Tage; Sonnenblumen, Zwischenfrucht-Senf, Phacelia, Luzerne und Klee-Arten: 14 Tage; Ackerbohnen, Erbsen, Sojabohnen: 21 Tage; Winterraps, Senf, Buchweizen, Kartoffel, Zuckerrüben, Zwiebeln: 28 Tage; Gemüse: 60 Tage.
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