Wasserrückhalt in der Fläche ist ein Trendthema. In dieser Diskussion rücken auch landwirtschaftliche Dränagen in den Fokus. Nicht selten wird ein Rückbau bestehender und/oder ein Verbot neuer Anlagen gefordert. Doch ist dies der richtige Weg, da damit die landwirtschaftliche Nutzung der betroffenen Flächen erheblich eingeschränkt bzw. unmöglich wird?
Dränagen genau steuern
Das Wasserrahmenrichtlinien (WRRL)-Beratungsteam für Oberflächengewässer der Landwirtschaftskammer NRW hat sich nach Alternativen umgeschaut. Diese sollten die landwirtschaftliche Nutzung der dränierten Flächen auch mit Blick auf den Wasserrückhalt optimieren. In einem bereits am Markt verfügbaren Dränage-Steuerungssystem hat das Team vielleicht einen Lösungsansatz gefunden. Denn es ermöglicht mit geringem baulichen Aufwand den Auslauf eines Dränagesammlers regulierbar zu machen.
Damit die Flächen nicht gänzlich vernässen, verfügt die leicht nachrüstbare Vorrichtung über ein variables Anstausystem, in dem sich mittels Schieberplatten die Stauhöhe vorgeben lässt. Sollte das anfallende Dränagewasser einmal das Stauziel übertreffen, so kann das Wasser in diesem offenen System überlaufen und wird über den bestehenden Dränageauslauf abgeführt.
Umfangreiche Tests
Um die Effektivität des Systems zu testen, hat die WRRL-Beratung mehrere dieser Anlagen angeschafft und in Kooperation mit den Landwirtinnen und Landwirten in den Beratungsregionen über ganz Nordrhein-Westfalen auf verschiedensten landwirtschaftlichen Standorten installiert.
Nach ersten vielversprechenden Eindrücken möchte das Team vertiefende Untersuchungen durchführen. Eine langfristig angelegte Testphase soll mehr Erkenntnisse zur Effektivität des Systems bringen. Die Fragestellungen belaufen sich dabei unter anderem auf die Themenbereiche Wasserrückhaltung in der Fläche, Einfluss der Topografie auf das System, Nährstoffhaushalt im Boden sowie Einfluss auf das Bodenleben und den Bodenschutz.
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