Es geht hier in erster Linie um die Vorbereitung von Flächen für den Anbau von Rüben und Mais. Zum Teil sind Flächen schon gepflügt worden. Soll in Mulchsaat bestellt werden, ist zu entscheiden, ob der Aufwuchs mechanisch beseitigt werden kann. Dies ist eher auf leichten, als auf Lehm-/Tonböden möglich. Neben der Bodenart spielt der Bewuchs eine Rolle. Ist es im Herbst gelungen, eine Zwischenfrucht zu etablieren, die Ungräser und Unkräuter gut unterdrücken konnte, stellt die Zwischenfrucht selbst oft kein Problem dar.
Besonders im Mais sind Reste von Ölrettich, Raps oder Klee gut zu bekämpfen. In Rüben gilt dies nur für Kleearten. Verspricht eine mechanische Beseitigung des Aufwuchses keinen Erfolg, geht es um einen effektiven und zeitigen Einsatz von glyphosathaltigen Produkten. Um Zeit geht es besonders auf Flächen mit Rübsen, die kurz vor der Blüte stehen.
Glyphosat ist kein Selbstläufer
Im vergangenen Jahr konnte Glyphosat Ungräser nicht in allen Fällen zufriedenstellend beseitigen. Dies lag zum Teil an kalten Bedingungen nach der Anwendung, zum Teil aber auch daran, dass sich die Gräser über Winter gut entwickeln konnten, tief verwurzelt und insgesamt sehr vital waren. Bekämpfungsprobleme gab es vor allem auf den klassischen Ackerfuchsschwanz-Problemstandorten.
Bei vergleichbarer Ausgangslage sollten gegen stark entwickelte Pflanzen volle Aufwandmengen in Kombination mit Schwefelsaurem Ammoniak (SSA) zum Einsatz kommen. Beim SSA ist darauf zu achten, dass es sich um spritzfähige Ware handelt. Die notwendige SSA-Menge ist abhängig vom Härtegrad des Wassers: Bis 5 °dH (z. B. Regenwasser) reichen 1,5 kg je 100 l Wasser, bei 5 bis 10 °dH solten es 2,5 kg je 100 l Wasser sein, bei 10 bis 15 °dH: 3,5 kg je 100 l Wasser und bei Härtegraden von über 15 °dH 5 kg je 100 l Wasser. Je nach Luftfeuchte und Düsenausstattung kann man mit Wassermengen zwischen 125 und 175 l/ha fahren.
Nach Möglichkeit sollte die Applikation in den Vormittagsstunden auf den abgehenden Tau erfolgen. Ist das nicht möglich und sind die Pflanzen durch Wind und Sonne fest im Blatt geworden, empfiehlt sich noch die Zugabe eines Netzmittels wie Hasten (0,25 l je 100 l Wasser), Dash (0,5 l je 100 l Wasser) oder Kantor (0,15 l je 100 l Wasser). Die Mischungsreihenfolge ist dann: SSA, Glyphosatprodukt, Additiv.
Mechanisch unterstützen
Eine weitere Wirkungssteigerung ist möglich, wenn man die Pflanzen kurz vor der Behandlung mechanisch beschädigt – optimalerweise mit einer Prismenwalze. Wo diese nicht zur Verfügung steht, helfen auch vorhandene Walzen oder Striegel. Wenn morgens gespritzt werden kann, wird man wohl am besten am Abend zuvor walzen oder striegeln (morgens wird es oft zu feucht sein).
Bei trockenen Bedingungen sollte der Abstand aber durchaus kürzer sein. Nach der Behandlung sollte auf diesen Problemflächen für sieben Tage keine Bodenbearbeitung stattfinden. Danach ist es aber durchaus von Vorteil, die Pflanzen zu entwurzeln.
Sind die Gräser weniger groß, reichen zwei Drittel der zugelassenen Aufwandmenge aus.
Beachten Sie die Anwendungsbestimmungen von glyphosathaltigen Produkten. So ist ein Einsatz in Wasserschutz-, Heilquellenschutz- und Naturschutzgebieten nicht erlaubt.
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