Durch die teilweise größeren Regenmengen um 50 l/m² an zwei Tagen – vor allem in Westfalen – sollten Anbauer ihre Bestände nochmal auf Phoma Lingam kontrollieren. Eine Behandlung bei Phoma-Befall ist jedoch nur für Bestände notwendig, die bisher keine Wachstumsreglermaßnahme erfahren haben. Ansonsten ist dieser Schutz bereits vorhanden.
Einkürzen nicht mehr nötig
Eine Wachstumsregulatorische Maßnahme ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr erforderlich. Die Temperaturen sind deutlich gefallen und die Vegetation des Rapses wird sich langsam einstellen.
Durch die nasse Witterung nach der Rapsernte ist in diesem Jahr mit einem Phoma Befall zu rechnen. Vereinzelt konnten bereits Phoma Flecken bonitiert werden. Wie stark ein Befall ausfällt, ist jedoch betriebsindividuell zu bewerten. Abhängig ist dies vor allem von der Sorte und der Witterung. Mittlerweile sind sehr viele resistente Rapssorten im Anbau. Phoma breitet sich gerade bei örtlichem, stärkerem und längerem Regen aus.
Produkte gegen Phoma
Bei einem behandlungswürdigen Befall können Anbauer mit 1,2 l/ha Architect + 0,6 l/ha Turbo oder 0,35-0,45 l/ha Toprex arbeiten. Diese Produkte werden auch zur Wachstumsregulation eingesetzt. Aufgrund der fortschreitenden Vegetation zum Winter sind jedoch keine größeren wachstumsregulatorischen Effekte zu erwarten. Eine reine Phoma Wirkung haben dagegen die Wirkstoffe Tebuconazol und Prothioconazol mit einer Aufwandmenge von 250 g/ha. Hier empfiehlt sich der Einsatz von z. B. 0,5 l/ha Abran, 1,0 l/ha Tilmor oder 1,0 l/ha Folicur. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche weitere zugelassene Produkte mit den Wirkstoffen Tebuconazol und Prothioconazol, von denen eine ähnliche Wirkung zu erwarten ist.
Schädlinge im Raps
Bislang sind die Fangzahlen in den Gelbschalen meist gering. Auf Einzelschlägen kann dennoch ein bekämpfungswürdiger Besatz gegeben sein (> 30 Erdflöhe, > 5 Schwarze Kohltriebrüssler). Behandlungen sind besonders dann angeraten, wenn der Raps schwach entwickelt ist und warme Witterung (Temperaturen >18 °C) vorherrscht. Zum Ende dieser Woche sind aber kühle, nasse Verhältnisse angesagt, sodass in der Regel keine Notwendigkeit für Insektizideinsätze besteht.
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