Die am weitesten entwickelten Maisbestände haben vier Blätter ausgebildet, die spätesten müssen noch gelegt werden. Wo der Mais gelegt ist und die Böden nicht durch Starkniederschläge zugeschlagen sind, bestehen grundsätzlich günstige Bedingungen für die chemische Unkrautkontrolle: Moderate Temperaturen und feuchte Böden. Auf Standorten mit starkem Unkrautdruck sollten Anbauer diese Bedingungen für eine erste Maßnahme im Vor- oder frühen Nachauflauf nutzen.
Kleine Unkräuter, kleine Mengen
Bei Behandlungen auf kleine Unkräuter kann und sollte man mit deutlich reduzierten Aufwandmengen arbeiten. Wo Terbuthylazin (TBZ)-haltige Produkte wie Spectrum Gold erlaubt sind, bieten sich unter anderem Kombinationen aus 1,25 l/ha Spectrum Gold + 0,5 l/ha Callisto/Daneva an. TBZ-haltige Mittel dürfen auf Flächen zum Einsatz kommen, auf denen 2021 und 2022 kein TBZ-haltiges Präparat appliziert wurde.
Auf Flächen ohne die Möglichkeit des TBZ-Einsatzes bieten sich Anwendungen mit 0,25 l/ha Adengo oder mit besserer Hirsewirkung Kombinationen aus 0,25 l/ha Adengo + 0,7 l/ha Spectrum an. Adengo bzw. die Kombination sollte im Vor- und frühen Nachauflauf – maximal bis zum dritten Laubblattstadium des Maises – appliziert werden. Dies sind aber nur zwei Beispiele für zahlreiche Möglichkeiten.
Ist für den Einsatz eine Wachsschicht erforderlich?
Eine Wachsschicht wird benötigt, wenn Produkte zum Einsatz kommen, die zu Blattaufhellungen führen. Dies sind in erster Linie Produkte, die Wirkstoffe aus der Gruppe der Triketone enthalten. Entsprechende Präparate sind unter anderem Callisto, Daneva, Calaris, Adengo und Zingis.
Klassischerweise kommt es zu Symptomen, wenn an strahlungsreichen Tagen in den Vormittagsstunden behandelt wird. Die Blätter sind z. B. durch Tau noch feucht bzw. weich. Die Blattaufnahme von Herbiziden ist hoch und mit der Strahlung ab Mittag treffen eine hohe Aufnahme und schnelles Wachstum zusammen. Unter solchen Bedingungen sollte man Behandlungen in die späten Nachmittagsstunden verlegen.
Produkte wie Maister power führen nicht zu den beschriebenen „Bleaching“-Symptomen. Das Prinzip einer zu starken Einwirkung auf die Kulturpflanzen ist aber dasselbe. Besteht nicht die Möglichkeit in den späten Nachmittag auszuweichen, sollten die Aufwandmengen der Blattherbizide angepasst, also um rund 30 % reduziert werden. An bedeckten Tagen ist keine Wachsschicht erforderlich.
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