Leguminosen: Kulturen mit Zukunft?

Heimische Leguminosen können mit vielen positiven Eigenschaften punkten, doch beim Anbau ist einiges zu beachten. Die steigende Nachfrage der Lebensmittelindustrie wird aber für neuen Schub sorgen.

Nach den Wünschen der Politik müssten sich die Anbauflächen von Ackerbohnen, Körnererbsen, Soja oder Lupinen eigentlich stark ausweiten, da deren Anbau unter anderem positiv auf die Biodiversität wirkt. Mitunter schwankende Erträge sorgen aber dafür, dass nicht mehr Landwirte ihre Fruchtfolge mit Leguminosen auflockern. Allerdings signalisiert die Lebensmittelindustrie wegen des Trends der veganen Ernährung einen steigenden Bedarf. Ist deshalb jetzt der richtige Moment, um in den Anbau einzusteigen?

Neue Anbauer gesucht

Dass solche Überlegungen keine Träumereien bleiben müssen, zeigte ein Vortrag von Neil Naschold während des Leguminosentages NRW auf Haus Düsse in der vergangenen Woche. Naschold erläuterte das Projekt „Plant based ­Proteine aus Ackerbohnen“ der Südzucker AG, Mannheim. Das Unternehmen, eigentlich bekannt als der größte Zuckerproduzent in Europa, erwartet im Bereich der vegetarischen Nahrung nachhaltig gute Zuwachsraten, obwohl es wegen der Inflation eine kurzzeitige Nachfragedelle gegeben hat.

Deshalb baut die Südzucker in Offstein ein neues Werk, um dort das allergenfreie Protein von Ackerbohnen so aufzubereiten, dass daraus ein Milchersatz oder Backwaren hergestellt werden können. Das Protein kann nach weiteren Verarbeitungsschritten aber auch als Grundlage für Fleischersatz, Suppen, Soßen oder Fertigmahlzeiten dienen. Die Stärke aus den Ackerbohnen lässt sich beispielsweise in der Keksproduktion nutzen. Die restlichen Bestandteile sind sinnvoll in der Tierfutterherstellung verwertet.

Naschold erklärte, dass die Fläche für den Vertragsanbau 2024 völlig überzeichnet ist. Neueinsteiger können aber im April/Mai nächsten Jahres ihr Interesse für den...