Schon vorher wissen, was passiert
Wenn es um Wachstumsregler- oder Fungizid-Maßnahmen geht, haben Ackerbauern häufig nur ein kurzes Zeitfenster, in denen ihre Maßnahmen bestmöglich wirken. Auch Wassermangel ist Pflanzen in der Regel erst anzusehen, wenn die Trockenheit das Ertragspotenzial bereits gemindert hat.
Verschiedene Unternehmen arbeiten daher an Prognosemodellen, die das Pflanzenwachstum und die Wasserversorgung von Kulturpflanzen vorhersagen können:
- So zum Beispiel das Unternehmen Weenet mit der Anwendung Weedriq: Dieses kombiniert den Datenverlauf vernetzter Tensiometer mit lokalen Wettervorhersagen. So soll die KI für die nächsten sieben Tage prognostizieren können, welche Kraft die Wurzeln aufbringen müssen, um dem Boden Wasser zu entziehen. Das hilft Landwirten dabei, ihre Bewässerungskapazität bestmöglich auf ihre Flächen aufzuteilen.
- Das Unternehmen Agvolution forscht gleichzeitig an KI-basierten Wachstumsprognosen für Kulturpflanzen, bei denen die KI unter anderem Bestandesklima-, Wetter- und Satellitendaten berücksichtigt. So soll es unter anderem möglich sein, Düngergaben oder Fungizide genau zu einem entsprechenden Bedarf zu platzieren oder automatisch Applikationskarten zu generieren.
Schädlinge und Unkräuter erkennen
Weniger Mitteleinsatz, weniger Umweltbelastung und maximaler Schutz der Ackerkulturen: Das ist das Ziel, an dem verschiedene Start-ups sowie etablierte Unternehmen arbeiten. Mithilfe KI-basierter Bilderkennungssysteme unterscheiden sie beispielsweise Zuckerrüben von Melde oder Rapserdflöhe von Fliegen.
Mit jeder Bestätigung und jedem Widerspruch, den Nutzer und Entwickler einpflegen, speichert die KI weitere Referenzbilder ab. Auf diese kann sie beim nächsten Mal zugreifen und hat somit „dazugelernt“, wie verschiedene Schädlinge, Nützlinge, Unkräuter und Kulturpflanzen in verschiedenen Wachstumsstadien und unter unterschiedlichen Bedingungen aussehen können.
Auf Grundlage dieser Bilder kann die KI Handlungsempfehlungen aussprechen – oder sogar selbst handeln und so den nächsten Schritt zu mehr Mitteleinsparung gehen: Das Unternehmen Carbon Robotics nutzt die Bilderkennung und -verarbeitung in Echtzeit jetzt auch für den „Laserweeder“.
Dieser vernichtet erkannte Unkräuter mithilfe von Laserstrahlen. Größere Probleme bereitet aktuell noch das schnelle Erkennen und Auswerten von Pilzkrankheiten.
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