Die ergiebigen Niederschläge bieten optimale Entwicklungsbedingungen für Nassfäuleerreger. Eine Infektion des Erntegutes ist über Verletzungen bei der Ernte, beim Transport oder der Aufbereitung möglich. Sobald nassfaule Knollen auf dem Verleseband des Roders zu finden sind, ist eine gründliche Reinigung des Roders mit anschließender Desinfektion mit Menno Florades unbedingt angeraten, damit keine weiteren Partien infiziert werden.
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Grundsätzlich sollte man die Lagerfähigkeit der Partien vor dem Einlagern abschätzen. Risikopartien sofort vermarkten bzw. verarbeiten lassen.
Folgende Punkte sind bei der Ernte und beim Einlagern von Partien mit Nassfäule zu beachten:
- Rechtzeitiges Krautabtöten, um gleichmäßige Abreife zu erzielen
- Sporizid plus ggf. Kupfermittel in vollen Aufwandmengen zum Sikkativ kombinieren
- infizierte Knollen im Boden durchfaulen lassen – nicht zu frühzeitig roden
- Knollenschäden durch optimierte Rode- und Transporttechnik verringern
- nicht bei unter 10 °C roden
- faule Knollen schon beim Roden selektieren
- nicht bei Nässe roden
- für ein möglichst schnelles Abtrocknen der Knollenoberfläche sowie eine optimale Wundheilperiode sorgen
- Geräte- und Kistenreinigung, Lagerhygiene beachten
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- Desinfektion mit Menno Florades 2%ig (2 l in 100 l Wasser): Menno Florades mit 0,6 bis 0,8 l/m2 Wasseraufwandmenge versprühen und mindestens vier Stunden, besser über Nacht, einwirken lassen. Damit eine gute Wirkung auch an glatten Oberflächen erzielt wird, empfiehlt sich der Einsatz als Schaumlösung. Entsprechende Ausbringungsgeräte (Skumix) werden von der Herstellerfirma des Mittels angeboten.
Notfallzulassung für Quickdown
Die Notfallzulassung für Quickdown 0,8 l/ha + Toil 2 l/ha in Pflanzkartoffeln ohne vorheriges Krautschlagen wurde für die Zeit vom 4. August bis zum 3. Dezember 2023 für 120 Tage erteilt. Ein zweimaliger Einsatz im Abstand von mindestens 4 bis 14 Tagen vor der Ernte ist möglich. Die Wartezeit beträgt 14 Tage. Die zugelassene Menge wird auf 32.000 l ausreichend für etwa 20.000 ha Saat- und Pflanzkartoffelbestände begrenzt.
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