Pflanzenbau aktuell

Getreide: Schützen und Kürzen

Die aktuell kühlere Witterung hat weiteres Wachstum von Getreide-Beständen und Pilzkrankheiten oft ausgebremst. Bei steigenden Temperaturen wird aber schnell wieder Schwung in die Entwicklung kommen.

Die Weizen-Bestände sind recht stark auseinander gewachsen. Frühe Saaten schieben bereits das Fahnenblatt. Bei späten Saatterminen im Dezember befinden sich die Bestände erst in BBCH 30/31. Entsprechend differenziert sollte man die Bestände betrachten.

Weizen gesund halten

Für Spätsaaten in BBCH 30/31 gilt es, bei einem starken Ausgangsbefall mit Rost 1 l/ha Tebuconazol einzusetzen. Bei gleichzeitigem Auftreten von frischem Mehltau kann z. B. Pronto Plus mit 1,2 bis 1,5 l/ha eingesetzt werden.

Für Weizenbestände ab BBCH-Stadium 32, die noch keine breite Absicherung erhalten haben, empfiehlt es sich, eine breite Absicherung vorzunehmen. Hier kann Input Classic mit 1 bis 1,2 l/ha, Unix + Pecari mit jeweils 0,5 l/ha oder auch Verben mit 0,8 bis 1 l/ha eingesetzt werden. Bei einem stärkeren Ausgangsbefall mit Rost, unter anderem in der anfälligen Sorte Donovan, kann man 150 g/ha Tebuconazol ergänzen, wenn noch keine frühe Applikation erfolgt ist. Bei bereits stärker festgestelltem Befall mit Septoria tritici sollten Anwender mit Revysol arbeiten. Hier kann 1 l/ha Balaya + gegebenenfalls 1,5 l/ha Folpan zum Einsatz kommen. Will man eine Halmbruchwirkung erzielen, sollte Revystar mit 1 l/ha + Flexity mit 0,5 l/ha eingesetzt werden. Bei beiden Varianten ist der Revysolanteil identisch. Es empfiehlt sich, die Applikationstermine direkt vor oder unmittelbar nach Niederschlägen zu platzieren.

Bestände, die neulich in BBCH 32 eine Fungizide-Maßnahme erhalten haben, sind vorerst geschützt, sodass hier kein Handlungsbedarf besteht.

Für die Sorten Campesino und Obiwan ist bereits die Abschlussbehandlung zu planen. Sie haben BBCH 37 oft schon erreicht oder stehen kurz davor. Hierfür empfehlen sich Revytrex mit 1,5 l/ha + Comet mit 0,5 l/ha, Balaya mit 1,25 l/ha + Orius 0,5 l/ha, Univoq (ab BBCH 41 zugelassen) mit 1,75 l/ha + Azoxy­strobin mit 125 g/ha oder 1,3 bis 1,5 l/ha Ascra Xpro. Sollte bereits in der Vorbehandlung ein revysolhaltiges Produkt appliziert worden sein, sollte man hier das Azol wechseln und z. B. Univoq oder Ascra Xpro einsetzen. Hinweise zur Fahnenblattbehandlung für die übrigen Bestände und Sorten folgen separat.

Krankheitssituation in Gerste

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